Vorbenotung (NRW)

Grundsätzliche Fragen zum Referendariat können hier gestellt werden
Valerianus
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Re: Vorbenotung (NRW)

Beitrag von Valerianus »

In meinem Seminar waren damals auch einige Referendare, vor allem weiblichen Geschlechts oder mit Fächerkombinationen wie Sport/Pädagogik, sehr auf ihre Noten bedacht. Ich hab das auch nie verstanden...

@Blumenstrauß: Herzlichen Glückwunsch zum so gut bestandenen 2. Staatsexamen, jetzt entspann dich einfach mal, bis du deine Stelle antrittst und falls du irgendwann mal Zeit findest, denk mal in circa fünf Jahren darüber nach, ob alle Endnoten, die du jemals gegeben hast, jedes Mal vollständig gerechtfertigt waren. Ich bin froh und dankbar, dass ich das heute noch über meine Einsen und Fünfen sagen kann...aber alles dazwischen...da kann durchaus was schiefgegangen sein...
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Parsifal
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Re: Vorbenotung (NRW)

Beitrag von Parsifal »

Herzlichen Glückwunsch :-)

kecks
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Re: Vorbenotung (NRW)

Beitrag von kecks »

schön, das zu hören und gratuliere ganz herzlich!

Blumenstrauß
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Re: Vorbenotung (NRW)

Beitrag von Blumenstrauß »

Dankeschön :-)

@Drops: Nicht das 2. StEx ist 1,0, sondern die Staatsprüfung - also alles was so am Examenstag zusammen kommt. Das 2. StEx ist insgesamt eine 1,2 (= Ordnungsgruppe 12). Ohne die 3 wäre es halt nochmal besser gewesen. Aber ich habe "versaut" sehr sehr bewusst in Anführungszeichen gesetzt!! Ich bin jetzt einfach glücklich, dass das Examen so gut gelaufen ist, dass mir diese 3 eben nichts mehr anhaben kann.

@Verlerianus: Leider ist bei meiner Fächerkombination die Note tatsächlich wichtig, ab einem gewissen (nicht allzu hohen) Schnitt wird man schon nicht mehr zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Da wäre es fahrlässig, nicht auf Noten bedacht zu sein, schließlich wünsche ich mir nun nach dem Referendariat auch eine Stelle in meinem Beruf zu erhalten. Bei dir mit Mathe war das sicher nicht so wichtig und ich kann nachvollziehen, dass dich die Noten-Panik irritiert. Aber für andere Menschen mit anderen Fächern spielen die Noten einfach eine höhere Rolle was die Zukunftschancen angeht.

Wie auch immer, ich sehe es jetzt positiv, nämlich so, dass ich a) jetzt einfach feiern kann, und b) durch die 3 dennoch Verständnis dafür habe entwickeln können, unter welchem Druck manche Reffis stehen (oder: sich selbst setzen). Hoffentlich wird mir diese Kombination helfen, Reffis später gut beraten zu können :-)

dreistein
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Re: Vorbenotung (NRW)

Beitrag von dreistein »

Blumenstrauß hat geschrieben:Leider ist bei meiner Fächerkombination die Note tatsächlich wichtig, ab einem gewissen (nicht allzu hohen) Schnitt wird man schon nicht mehr zu Vorstellungsgesprächen eingeladen
... wobei diese Praxis unsinnig ist, weil sie impliziert, dass ein alltagsrelevanter Leistungsunterschied zwischen Bewerbern besteht, deren Note sich um einen Zehntelnotenpunkt unterscheidet. (In meinem Bundesland - NDS - gilt übrigens die Regel, dass jeder Bewerber eingeladen werden muss, der höchstens um eine ganze Note schlechter ist als der beste Bewerber. Ebenso darf der Besetzungsausschuss jeden solchen Bewerber einstellen, wenn er als geeigneter erscheint als die "besseren" Bewerber.)
Blumenstrauß hat geschrieben:Bei dir mit Mathe war das sicher nicht so wichtig und ich kann nachvollziehen, dass dich die Noten-Panik irritiert.
Ja, in der Tat. Bei sogenannten "Mangelfächern" ist man daran gewöhnt, dass jeder Bewerber einen Referendariatsplatz ohne Wartezeit bekommt und jeder Absolvent eingestellt wird, egal mit welcher Note. Es werden ja sogar darüber hinaus noch Quer- und Seiteneinsteiger eingestellt, die z. T. keinerlei berufsspezifische Ausbildung haben oder diese erst berufsbegleitend erwerben sollen. Die Schattenseite: Mathematik, Chemie und Physik gelten bei Schülern als die unbeliebtesten Fächer. Wenn ich mich in meinem Kollegium umgucke, dann liegt das vielleicht auch daran, dass hier nicht nur Einserkandidaten unterrichten.

Valerianus
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Re: Vorbenotung (NRW)

Beitrag von Valerianus »

Wenn in NRW bis eine ganze Note unter den Spitzenkandidaten eingeladen werden müsste, würde keine Schule mehr Deutsch, beliebig ausschreiben, die Anzahl der Bewerbungsgespräche wären einfach zu groß. Die Schule sichtet die Bewerber und sucht sich ein paar aus, die sie auf jeden Fall einladen möchten und müssen dann auch alle anderen einladen, die mindestens dieselbe Durchschnittsnote haben, wie der schlechteste selbstgewählte. Danach sind sie allerdings auch recht frei in ihrer Auswahl.

Und das Hauptproblem in Mathe sind nicht die Quereinsteiger (da gibt es wie überall solche und solche) und die Beliebtheit des Faches hängt vielleicht direkt mit der Schwierigkeit zusammen. Ich hab an der Uni jedenfalls nie gehört: "Die Mediävistikklausur war diesmal echt einfach gestellt, nur 60% Durchfallquote." xD
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Zitronenfalter
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Re: Vorbenotung (NRW)

Beitrag von Zitronenfalter »

Valerianus hat geschrieben:1 ist noch gerade so akzeptabel, 2 geht eigentlich schon gar nicht mehr...die Benotung kann mit dem asiatischen Bewertungssystem angemessen übersetzt werden:

1 = A = average
2 = B = below average
3 = C = can't eat dinner today
4 = D = don't come home
5 = F = find a new family
Klasse! Kannte ich noch nicht... wird gleich in mein aktives Bewertungsraster eingearbeitet. Vielen Dank!!!

@blumenstrauß
Auch Glückwunsch von mir - schön, dass sich die ganze Sache auf so gutem Weg und in Deinem Sinn geklärt hat. Aber bitte eines bedenken: Noten und Bewertungen sind immer subjektiv - weil sie eben von Subjekten = Menschen erstellt werden.
Es lohnt sich -aus meiner Sicht- über diesen Zusammenhang für spätere Gelegenheiten nachzudenken, weil gefühlsmäßig oft nur die schlechten Noten als subjektiv und die guten Noten als objektiv empfunden werden. Ist wohl menschlich - gleichwohl aber falsch. Eine "1" ist genau so subjektiv wie eine "5". Nur wird die "1" nicht hinterfragt, die "5" aber schon...

Gruß
Zitro
heiter weiter!

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