Hallo an alle
mich würde mal interessieren wie ihr auf "Fehlverhalten" der SuS reagiert.
Welche Arten von "Tadel" nutzt ihr?
Ich bekomme nun meine ersten eigenen Klassen. Ich dachte an ein System á la:
Ich ermahne 2 mal mündlich. Beim dritten Mal gibt es ein Text zum Abschreiben, der von den Eltern unterzeichnet wird. Er/sie hat dann bis zur nächsten Stunde Zeit die Zusatzarbeit fertigzustellen. Tut er/sie das nicht gibt es Nachsitzen.
Was haltet ihr davon? Haltet ihr "Zusatzarbeiten" im Sinne von dem Hausmeister helfen oder einen Kuchen für die Klasse backen für effektiver/sinnvoller?
LG
Konsequenzen nach "Fehlverhalten"
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Re: Konsequenzen nach "Fehlverhalten"
"Kuchen backen" finde ich nicht sinnvoll, denn das endet ja in Arbeit für die Mutter von dem Schüler.
"Nachsitzen" gibt es bei mir nur, wenn ich selber einen Nachmittag in der Schule bin. Ansonsten gibt es das nicht, denn dann wäre es für mich ja auch eine Strafe.
Ich lasse die Schüler eher was schreiben, je nach Verfehlung bietet sich die Hausordnung an, oder - das hatte ich schon ein paar mal - wenn genussvoll gerülpst wird, einen Aufsatz mit dem Thema "Warum können Pferde nicht rülpsen oder sich übergeben?". Neben der Wiederherstellung des Ursprungzustandes bieten sich Arbeiten beim Hausmeister an, wenn etwas beschädigt oder verschmutzt worden ist.
Post nach Hause an die Eltern bringt nur was, wenn die Eltern sich für ihr Kind interessieren und es eine gewisse Erziehung gibt. Neulich war dazu im "Spiegel" ein netter Artikel. Post nach Hause "Kind hat auf dem Schulhof geraucht." Antwort der Eltern: "Unser Sohn Jürgen raucht nicht, das kann nicht sein." Hier hat man also über den Weg "Eltern" keine Chance, da es daheim keinen Einlauf gibt.
Wir hatten einen Fall, da gab es auf "Post nach Hause" keinerlei Reaktion. Daraufhin wurde der Ton verschärft und in einem Nebensatz erwähnt, dass wir uns vorbehalten, das Jugendamt wegen Vernachlässigung einzuschalten. Danach wurde es schlagartig besser.
"Nachsitzen" gibt es bei mir nur, wenn ich selber einen Nachmittag in der Schule bin. Ansonsten gibt es das nicht, denn dann wäre es für mich ja auch eine Strafe.
Ich lasse die Schüler eher was schreiben, je nach Verfehlung bietet sich die Hausordnung an, oder - das hatte ich schon ein paar mal - wenn genussvoll gerülpst wird, einen Aufsatz mit dem Thema "Warum können Pferde nicht rülpsen oder sich übergeben?". Neben der Wiederherstellung des Ursprungzustandes bieten sich Arbeiten beim Hausmeister an, wenn etwas beschädigt oder verschmutzt worden ist.
Post nach Hause an die Eltern bringt nur was, wenn die Eltern sich für ihr Kind interessieren und es eine gewisse Erziehung gibt. Neulich war dazu im "Spiegel" ein netter Artikel. Post nach Hause "Kind hat auf dem Schulhof geraucht." Antwort der Eltern: "Unser Sohn Jürgen raucht nicht, das kann nicht sein." Hier hat man also über den Weg "Eltern" keine Chance, da es daheim keinen Einlauf gibt.
Wir hatten einen Fall, da gab es auf "Post nach Hause" keinerlei Reaktion. Daraufhin wurde der Ton verschärft und in einem Nebensatz erwähnt, dass wir uns vorbehalten, das Jugendamt wegen Vernachlässigung einzuschalten. Danach wurde es schlagartig besser.
Re: Konsequenzen nach "Fehlverhalten"
Es kommt ein bisschen drauf an, welches Fehlverhalten gezeigt wird. Es gibt Fehlverhalten, das wird überhaupt gar nicht akzeptiert. Direkte Konsequenz: ab nach Hause oder Anruf oder oder oder... (je nachdem, was vorgefallen ist)
Wer den Schulhof oder die Toiletten beschmutzt, muss dem Hausmeister helfen, wer auf die Treppe rotzt, muss es wegwischen. Passiert übrigens alles sehr selten.
Bei Unterrichtsstörungen werden ähnliche Konsequenzen genutzt, wie von Dir erwähnt.
Wer den Schulhof oder die Toiletten beschmutzt, muss dem Hausmeister helfen, wer auf die Treppe rotzt, muss es wegwischen. Passiert übrigens alles sehr selten.
Bei Unterrichtsstörungen werden ähnliche Konsequenzen genutzt, wie von Dir erwähnt.
Re: Konsequenzen nach "Fehlverhalten"
Ermahnungen dokumentiere ich immer, indem ich die Namen in gelb oder rot in eine Ecke der Tafel schreibe. Bleibt dann in Erinnerung und hat verbindlicheren Charakter. Eine Ermahnung reicht. Wieso zwei?
Pass bei den Konsequenzen auf, dass du dir nicht ins eigene Knie schießt. Aufsätze muss man dann auch lesen. Nachsitzer muss man beaufsichtigen. Ganz heikel finde ich es, Störer "vor die Tür" zu schicken: Das ist aufsichtsrechtstechnisch (Was für ein Wort!) schwierig und wird zudem von den Störern auch als Belohnung empfunden.
Und wie meine Vorschreiber schon schrieben: Die Maßnahme sollte immer etwas mit dem Delikt zu tun haben und Besserung des Verhaltens anstreben.
Pass bei den Konsequenzen auf, dass du dir nicht ins eigene Knie schießt. Aufsätze muss man dann auch lesen. Nachsitzer muss man beaufsichtigen. Ganz heikel finde ich es, Störer "vor die Tür" zu schicken: Das ist aufsichtsrechtstechnisch (Was für ein Wort!) schwierig und wird zudem von den Störern auch als Belohnung empfunden.
Und wie meine Vorschreiber schon schrieben: Die Maßnahme sollte immer etwas mit dem Delikt zu tun haben und Besserung des Verhaltens anstreben.
IN AETERNAM A-XIII
Re: Konsequenzen nach "Fehlverhalten"
Hallo nochmal,
danke für die Antworten bisher.
@ Cancre: da hast du natürlich recht. Worin besteht bei dir genau die Konsequenz? Hat die Dokumentation dann Konsequenzen für die Verhaltensnote oder wie handhabst du das?
Wie sind eure Erfahrungen in Sachen "nachsitzen lassen" und "Text abschreiben".. stumpft das die SuS nicht irgendwann ab? Mir fehlen da schlichtweg die Erfahrungen.. zumindest aus eigener Praxis
danke für die Antworten bisher.
@ Cancre: da hast du natürlich recht. Worin besteht bei dir genau die Konsequenz? Hat die Dokumentation dann Konsequenzen für die Verhaltensnote oder wie handhabst du das?
Wie sind eure Erfahrungen in Sachen "nachsitzen lassen" und "Text abschreiben".. stumpft das die SuS nicht irgendwann ab? Mir fehlen da schlichtweg die Erfahrungen.. zumindest aus eigener Praxis
Re: Konsequenzen nach "Fehlverhalten"
Ich meinte mit "Dokumentation" einfach das An-die-Tafel-Schreiben. Das geht schnell, man muss nicht laut werden, stört den Unterricht wenig. Oft reicht auch der Griff zur farbigen Kreide und ein Blick. Das einmalige Anschreiben = Verwarnung. Bei erneutem Verstoß => Maßnahme. Die ist halt je nach Situation anders, sage den Schülern aber vorher immer, dass ich die Maßnahmen je nach Art der Störung dann in der konkreten Situation entscheide. Kann man pauschal nicht sagen. Hängt auch von den Schülern, dem Elternhaus und auch von der Hausordnung, den geltenden Erlassen, Verwaltungsvorschriften und Absprachen mit Kollegen ab. Wirf doch erstmal einen Blick in die Gesetzestexte und erkundige dich im Kollegium, ob es Absprachen gibt.MrCane hat geschrieben:Hallo nochmal,
danke für die Antworten bisher.
@ Cancre: da hast du natürlich recht. Worin besteht bei dir genau die Konsequenz? Hat die Dokumentation dann Konsequenzen für die Verhaltensnote oder wie handhabst du das?
Wie sind eure Erfahrungen in Sachen "nachsitzen lassen" und "Text abschreiben".. stumpft das die SuS nicht irgendwann ab? Mir fehlen da schlichtweg die Erfahrungen.. zumindest aus eigener Praxis
Aber ich dokumentiere das auch in meiner Klassenliste und teile den Schülern das dann auch im Unterricht mit. Damit es schnell geht, denk dir einfach irgendwelche Zeichen aus, ein V für Verhalten oder so. Sicher hat das Verhalten Auswirkungen auf die Sozialverhaltensnote. Ist zumindest in Hessen ziemlich klar geregelt, welches Verhalten für welche Note vorliegen muss.
IN AETERNAM A-XIII
Re: Konsequenzen nach "Fehlverhalten"
nein, es geht bloß darum, ein Zeichen zu setzen. Wer einmal mittags kommen musste, weiß, dass dus Ernst meinst. Es ist ja nicht so, dass sich deine Schüler nicht im Griff hätten. (Die gibts natürlich auch, aber da ruft man dann den Krankenwagen ; - )MrCane hat geschrieben: Wie sind eure Erfahrungen in Sachen "nachsitzen lassen" und "Text abschreiben".. stumpft das die SuS nicht irgendwann ab?
Und: Nicht immer wollen Schüler bewusst provozieren, oft reichen daher auch klare, zügige Ansagen: nämlich immer das, was du von den Kindern willst. "leise, jetzt rede ich", "wenn du eine Frage hast, melde dich", "dreh dich nach vorn", "... wenn ich so ein Wort noch mal höre, gehst du raus und regst dich erst mal ab".