An Konsequenz führt kein Weg vorbei.
Du musst in den ersten Wochen klar machen, wer der Chef ist. Die Schüler stellen sich darauf ein und dann läuft das auch. Lieber am Anfang etwas härter vorgehen als das ganze Schuljahr dann nicht mehr viel bewirkende Strafen verteilen.
Der Trick mit Störern ist, dass du denen keine Bühne bietest sich zu präsentieren.
Wenn ein lockerer Spruch das ganze nicht abstellt, dann wirf sie mit einer umfangreichen Aufgabe für die Stunde heraus oder schick sie mit Aufgabe und nach Absprache zum Klassenlehrer in den Unterricht. Im schlimmsten Fall lässt du sie von den Eltern abholen.
Natürlich kann man auch mal das Wort zum Sonntag sprechen und solange das selten passiert, wirkt das auch ganz gut. Wichtig ist dabei, dass du in einer professionellen Rolle bleibst.
Disziplinprobleme
Re: Disziplinprobleme
Mach direkt Regeln klar, wenn Du nächstes Schuljahr eine Klasse übernimmst. Mir half und hilft das noch immer. So mache ich gleich meinen Standpunkt klar und die Regeln sind transparent.
In einer jüngeren Klasse (bis Klasse 10) lasse ich die SuS diese Regeln in der ersten Stunde ins Heft/in den Lernkalender schreiben und kann, sollte jemand gegen diese Regeln verstoßen, direkt darauf hinweisen und dementsprechend reagieren.
Die Interaktion im Unterricht selbst ist für Anfänger natürlich schwierig(er).
Latina hat recht: Überdenke Dein eigenes Verhalten grundlegend, auch womit Du persönlich im Unterricht nicht klar kommst und reagiere dann der Situation angemessen.
Schüler testen aus und provozieren. Völlig normal. Dein Verhalten und Deine Reaktion müssen umgehend und authentisch sein.
Ich persönlich regele viel mit Blicken und Gesten. Benimmt sich ein Schüler aber daneben (hier Dein Beispiel mit der verstellten Stimme), so kriegt er von mir einen bemitleidenswerten Blick und wird nach der Stunde ein Gespräch mit mir führen, in dem er und ich mal sein Verhalten reflektieren.
Nachäffen geht gar nicht, da wird er auch schon mal vor der Klasse "rundgemacht". Jedoch habe ich auch ein anderes Standing, da schon länger dabei, als ein Anfänger.
Wichtig ist halt die Authentizität.
In einer jüngeren Klasse (bis Klasse 10) lasse ich die SuS diese Regeln in der ersten Stunde ins Heft/in den Lernkalender schreiben und kann, sollte jemand gegen diese Regeln verstoßen, direkt darauf hinweisen und dementsprechend reagieren.
Die Interaktion im Unterricht selbst ist für Anfänger natürlich schwierig(er).
Latina hat recht: Überdenke Dein eigenes Verhalten grundlegend, auch womit Du persönlich im Unterricht nicht klar kommst und reagiere dann der Situation angemessen.
Schüler testen aus und provozieren. Völlig normal. Dein Verhalten und Deine Reaktion müssen umgehend und authentisch sein.
Ich persönlich regele viel mit Blicken und Gesten. Benimmt sich ein Schüler aber daneben (hier Dein Beispiel mit der verstellten Stimme), so kriegt er von mir einen bemitleidenswerten Blick und wird nach der Stunde ein Gespräch mit mir führen, in dem er und ich mal sein Verhalten reflektieren.
Nachäffen geht gar nicht, da wird er auch schon mal vor der Klasse "rundgemacht". Jedoch habe ich auch ein anderes Standing, da schon länger dabei, als ein Anfänger.
Wichtig ist halt die Authentizität.
Re: Disziplinprobleme
Regel Nummer 1: Sieh zu, dass Du Unterrichtsstörungen der von Dir beschriebenen Art nicht auf der persönlichen Ebene austrägst. (Ich bin Lehrer also will/muss ich gegen den Schüler gewinnen.)
Wie bereits dargelegt können da nur die Schüler gewinnen.
Regel Nummer 2: Überlege Dir ein glaubwürdiges und durchsetzbares Sanktionsinstrument - Strafarbeiten nutzen sich sehr schnell ab und sind in meinen Augen eher Ausdruck von Hilflosigkeit.
Regel Nummer 3: Als Lehrer bist Du den Schülern hinsichtlich Fachwissen, Reife und Erfahrung haushoch überlegen. Das kann man souverän und ohne Kleinkrieg klarmachen
Ein handfester Spruch gegen den Störer, ein plötzliches Erscheinen hinter einem Störenfried - und das alles möglichst beiläufig und ohne große Energie darauf zu verwenden - das ist meist nachhaltiger als das Androhen von Strafarbeiten.
Überlege Dir außerdem, was Du davon ignorieren kannst/willst. Gerade als Junglehrer ist man entweder noch sehr auf jede Unterrichtsstörung fixiert, oder man bekommt sie gar nicht erst mit.
Überlege Dir also, was Du durchgehen lassen kannst und was nicht. Was Du allerdings nicht durchgehen lassen möchtest, musst Du den Schülern unmissverständlich klar machen - und zwar so, dass es nicht als Scherz aufgefasst wird.
Wie bereits dargelegt können da nur die Schüler gewinnen.
Regel Nummer 2: Überlege Dir ein glaubwürdiges und durchsetzbares Sanktionsinstrument - Strafarbeiten nutzen sich sehr schnell ab und sind in meinen Augen eher Ausdruck von Hilflosigkeit.
Regel Nummer 3: Als Lehrer bist Du den Schülern hinsichtlich Fachwissen, Reife und Erfahrung haushoch überlegen. Das kann man souverän und ohne Kleinkrieg klarmachen
Ein handfester Spruch gegen den Störer, ein plötzliches Erscheinen hinter einem Störenfried - und das alles möglichst beiläufig und ohne große Energie darauf zu verwenden - das ist meist nachhaltiger als das Androhen von Strafarbeiten.
Überlege Dir außerdem, was Du davon ignorieren kannst/willst. Gerade als Junglehrer ist man entweder noch sehr auf jede Unterrichtsstörung fixiert, oder man bekommt sie gar nicht erst mit.
Überlege Dir also, was Du durchgehen lassen kannst und was nicht. Was Du allerdings nicht durchgehen lassen möchtest, musst Du den Schülern unmissverständlich klar machen - und zwar so, dass es nicht als Scherz aufgefasst wird.
Gruß
Lysander
Das beste Argument gegen Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit einem durchschnittlichen Wähler. (W. Churchill)
Lysander
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Re: Disziplinprobleme
Ja, ihr habt auf jeden Fall Recht. Ich muss und will auch was ändern und einfach stärker auftreten. Das Problem ist wohl auch, dass ich generell nie besonders viel Selbstbewusstsein habe Ich traue mir manchmal nichts zu, obwohl es meistens doch klappt.
Es hilft mir aber schon ein wenig, das einfach mal niederzuschreiben!
Es hilft mir aber schon ein wenig, das einfach mal niederzuschreiben!
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Re: Disziplinprobleme
Drops hat geschrieben:Mach direkt Regeln klar, wenn Du nächstes Schuljahr eine Klasse übernimmst. Mir half und hilft das noch immer. So mache ich gleich meinen Standpunkt klar und die Regeln sind transparent.
In einer jüngeren Klasse (bis Klasse 10) lasse ich die SuS diese Regeln in der ersten Stunde ins Heft/in den Lernkalender schreiben und kann, sollte jemand gegen diese Regeln verstoßen, direkt darauf hinweisen und dementsprechend reagieren.
Die Interaktion im Unterricht selbst ist für Anfänger natürlich schwierig(er).
Latina hat recht: Überdenke Dein eigenes Verhalten grundlegend, auch womit Du persönlich im Unterricht nicht klar kommst und reagiere dann der Situation angemessen.
Schüler testen aus und provozieren. Völlig normal. Dein Verhalten und Deine Reaktion müssen umgehend und authentisch sein.
Ich persönlich regele viel mit Blicken und Gesten. Benimmt sich ein Schüler aber daneben (hier Dein Beispiel mit der verstellten Stimme), so kriegt er von mir einen bemitleidenswerten Blick und wird nach der Stunde ein Gespräch mit mir führen, in dem er und ich mal sein Verhalten reflektieren.
Nachäffen geht gar nicht, da wird er auch schon mal vor der Klasse "rundgemacht". Jedoch habe ich auch ein anderes Standing, da schon länger dabei, als ein Anfänger.
Wichtig ist halt die Authentizität.
Ok, das mit den Regeln hatte ich mir auch schon überlegt, aber befürchtet, dass das nur als Anlass genommen wird, um Quatsch zu sagen.
Könntest du mir mal Bsp für Regeln nennen, die du mit deinen Schülern ausgearbeitet hast? Dann hätte ich mal einen Anhaltspunkt.
Re: Disziplinprobleme
Ich habe sie nicht mit den SuS ausgearbeitet.Sternenkind_2014 hat geschrieben: Könntest du mir mal Bsp für Regeln nennen, die du mit deinen Schülern ausgearbeitet hast? Dann hätte ich mal einen Anhaltspunkt.
Es sind Basics (Für die Oberstufe):
1) Ihr seid vorbereitet. Das schließt Vor- und Nachbereitung einer Stunde bei mir ein. Hausaufgaben zu erledigen ist selbstverständlich. Seid ihr nicht vorbereitet, so toleriere ich das. Toleriert ihr dann auch die 0 Punkte.
2) Ihr seid organisiert. Das baut auf Punkt 1 auf. Demnach habt ihr eure Sachen immer dabei.
3) Ihr seid pünktlich. Seid ihr es nicht, so erwarte ich eine Begrüßung sowie eine Entschuldigung. Schafft ihr das nicht, so üben wir es so lange, bis ihr es könnt.
4) Ihr müsst fragen, wenn ihr etwas nicht versteht. Sagt niemand ein Wort, gehe ich davon aus, dass alle Unterrichtsinhalte verstanden wurden und mache zügig weiter.
5) Alle 4 Regeln gelten auch für mich. Ich bin vorbereitet, organisiert, pünktlich und frage nach. Das macht das Schulleben einfacher.
Ich habe bisher nicht erlebt, dass irgendwas davon nicht funktioniert. Allerdings ziehe ich das auch gnadenlos durch, bedeutet, dass ich auf vergessene Materialien/Hausaufgaben oder keine Mitarbeit durchweg 0 Punkte gebe.
Einige SuS verstehen Regel Nr. 3 nicht. Anfangs finden sie es witzig, wenn sie nach 15-minütiger Verspätung einfach so auf ihren Platz geschlurft kommen. Stehen sie dann aber so lange vor der Tür, bis sie normal anklopfen, begrüßen und sich entschuldigen können und alle anderen müssen so lange mit dem Unterricht warten, bis er es verstanden hat, so ist das irgendwann total unwitzig und es kommt nie wieder vor.
Damit merze ich auch so gut wie jede andere Unterrichtsstörung aus. Nach 6 Monaten haben es dann auch die Letzten verstanden und ab dann ist konzentrierter, netter und freundlicher Unterricht möglich.
Für die Unter- und Mittelstufe gelten die Regeln prinzipiell auch, allerdings verteile ich nicht sofort 6en, sondern führe Gespräche.
Die Rückmeldung der SuS war in 4 Jahren immer dieselbe:
- anfangs ist es ätzend und total anstrengend
- nach 6 Monaten haben sie verstanden, wie der Hase hoppelt und plötzlich ist der Unterricht viel weniger anstrengend
- laut ihnen der Unterricht mit den wenigsten Störungen, in dem man tatsächlich 45 Minuten Unterricht machen kann
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- Registriert: 27.02.2014, 21:06:39
Re: Disziplinprobleme
Ah, ok. In einem Seminar wurde uns nämlich beigebracht, wir sollten die Regeln zusammen mit den Schülern aufstellen und die Schüler sollten sich dann auch selbst die Strafen ausdenken