Glaubenswechsel vor Ref mit Religion als Didaktikfach

[MamaMaike]

Also in NRW gibt es mehrere Lehrer, die nur 1 Fach unterrichten. Ich denke, dass kommt auch immer auf die Schule an, an der du dann bist. Zudem gibt es ja auch viele Lehrer, die einige Fächer fachfremd unterrichten.
Bei Religion ist das natürlich aufgrund der Missio nicht möglich. Aber aus sicherer Quelle weiß ich, dass die kath. Kirche froh über jeden ist, der Religion unterrichten will. (Bei den hohen Ausstiegszahlen auch nachzuvollziehen!)
Allerdings trittst du ja automatisch aus der kath. Kirche aus, wenn du zum Islam konvertierst. Da dürfte es mit der Missio echt schwer werden.

[LatinaTeacharin]

Die Missio wird ohne Zugehörigkeit zur kath. Kirche nicht erteilt.
Und als Mitglied der kath. Kirche kannst du schlecht zum Islam konvertieren.

Trittst du aus der kath. Kirche aus, verlierst du die Missio.

[Fafi]

Davon mal ganz abgesehen gibt es genug Lehrer, die mit "Sportlichkeit" nichts am Hut haben und dennoch ohne Zweifel eine gute "Figur" als Sportlehrer machen, eben weil sie fachlich gut ausgebildet sind.

Zu der eigentlichen Thematik: Ich bin etwas verwirrt über dein Vorhaben. Meines Erachtens nimmst du dir selbst die Glaubwürdigkeit, indem du dein wissenschaftliches Studium, das du aus mehr oder weniger "Überzeugung" absolviert hast, um anschließend aus "Überzeugung" Lehrer zu werden. Wer sich nicht absolut sicher ist, weshalb er was macht, dann ist gerade das keine Grundlage, um die Zukunft unserer Gesellschaft zu unterrichten. Das ist mein Standpunkt zu diesem "Hin und Her- Chaos", den ich nicht nachvollziehen kann. Es ist meines Erachtens vollkommen okay, wenn man sich zu Beginn unschlüssig ist und umschwenkt, aber ein Studium quasi "abzuschließen", das Berufsziel Lehrer auszuwählen und am Ende dem Opportunismus zu verfallen, disqualifiziert einen selbst.

Dennoch muss man solche Charaktere akzeptieren und annehmen und versuchen daraus das "kleinste Übel" zu formen. "Bestrafung" ist in diesem Punkt richtig. Jedoch nicht "man wird bestraft" sondern "man bestraft sich selbst" - Dadurch, dass man sich VORHER eben darüber Gedanken zu machen hat, was man mit seinem Leben anfangen möchte.

[CambriaE]

Okay, laut LP gibt es auch genügend Thematiken, die nichts mit Kirche/Bibel zu tun haben sondern einfach mit dem alltäglichen sozialen Leben.

Eigentlich hast du recht. Aber bei uns in NRW musste der biblische Bereich in jeder Reihe untergebracht werden. Während des UBs konntest du zwar eine Stunde zeigen, die nicht schwerpunktmäßig den biblischen Bereich betraf. Es wurde aber erwartet, dass dieser auf jeden Fall vorher oder anschließend berücksichtigt wurde. Und das würde wahrscheinlich deine Mentorin merken, wenn du diese Stunden auslässt.

Es geht also nicht, sich durch das Ref zu wühlen nur mit Themen wie Freundschaft; ich, du, wir; Umgangsformen, Regeln. Abgesehen davon finde ich persönlich es schon schwer christliche Themen mit Schülern zu thematisieren, wenn man selber einen anderen Glauben hat. Und die Schüler werden von sich aus nachfragen (zumindest wenn du nicht völlig desinteressierte Schüler hast), was in der Bibel steht und wie das ausgelegt werden müsste, was Jesus gesagt, getan hat etc. Wie willst du da antworten oder Position beziehen?

[karly]

Davon mal ganz abgesehen gibt es genug Lehrer, die mit "Sportlichkeit" nichts am Hut haben und dennoch ohne Zweifel eine gute "Figur" als Sportlehrer machen, eben weil sie fachlich gut ausgebildet sind.

Zu der eigentlichen Thematik: Ich bin etwas verwirrt über dein Vorhaben. Meines Erachtens nimmst du dir selbst die Glaubwürdigkeit, indem du dein wissenschaftliches Studium, das du aus mehr oder weniger "Überzeugung" absolviert hast, um anschließend aus "Überzeugung" Lehrer zu werden. Wer sich nicht absolut sicher ist, weshalb er was macht, dann ist gerade das keine Grundlage, um die Zukunft unserer Gesellschaft zu unterrichten. Das ist mein Standpunkt zu diesem "Hin und Her- Chaos", den ich nicht nachvollziehen kann. Es ist meines Erachtens vollkommen okay, wenn man sich zu Beginn unschlüssig ist und umschwenkt, aber ein Studium quasi "abzuschließen", das Berufsziel Lehrer auszuwählen und am Ende dem Opportunismus zu verfallen, disqualifiziert einen selbst.

Dennoch muss man solche Charaktere akzeptieren und annehmen und versuchen daraus das "kleinste Übel" zu formen. "Bestrafung" ist in diesem Punkt richtig. Jedoch nicht "man wird bestraft" sondern "man bestraft sich selbst" - Dadurch, dass man sich VORHER eben darüber Gedanken zu machen hat, was man mit seinem Leben anfangen möchte.

Ich hatte Rel. zum Glück nur als Didaktikfach, nicht als Hauptfach. Und vor einigen Jahren war ich sehr aktiv in der Kirche, ich dachte es wäre genau das richtige für mich. Seit einiger Zeit aber ist das einfach nicht mehr so, ich kann nicht mehr viel mit Kirch etc. anfangen.
ABER ich will unbedingt Lehrer sein, vorallem an der Hauptschule. Und dort gibt es viel viel wichtigere Werte zu vermitteln, Fachunterricht ist teilweise gar nicht möglich. Und dafür seh ich mich geschaffen

[Sarita]

Also ich würd das so machen: Mach jetzt erst mal dein Ref. Erkundige dich währenddessen, wie es mit dem Erweiterungsstudium Philosophie/Ethik für Hauptschulen aussieht. Mach das, wenns geht, gleich noch während des Refs. Und wenn du deine erste Stelle hast, lässt du die Bombe platzen. Sie können dich nicht zwingen, Reliunterricht zu erteilen. Und kannst dann gleich mit dem Wisch wedeln, dass du in Ethik einsetzbar bist. Wird an der Hauptschule denk ich sowieso gebraucht...

[karly]

Das hört sich in der Theorie net schlecht an und ich hab auch schon darüber nachgedacht.. aber ich denk, das werd ich niemals schaffen, denn ich hab ne kleine Tochter und neben dem Ref noch ein Fach zu studieren wäre einfach 2 much :/