Wer weiß was über Stellenausschreibungen in Nds.?

Grundsätzliche Fragen zum Referendariat können hier gestellt werden
_waratte

Beitrag von _waratte »

chaosin hat geschrieben:3. ganz wichtig: im bewerbungszeitraum immer erreichbar sein! kleb dir dein handy ans ohr oder bleib zuhause neben dem telefon sitzen, je nachdem, welche nummer du angegeben hast.
Nanü ... ? :shock:
Gilt das für alle Bewerbungen oder nur für schulscharfe Stellen?
Ich bin Erstbewerber und kann mir sicher nicht das Telefon ans Ohr binden, da ich vormittags halt im Unterricht (manchmal auch noch 7.-8. Stunde) und nachmittags in den Seminaren bin.
Da stelle ich mir das mit dem Telefon doch recht schwierig vor. :shock:

Olli K.
Beiträge: 54
Registriert: 03.05.2006, 12:51:13

Lesen macht schlau...

Beitrag von Olli K. »

Der Zug ist zwar schon abgefahren, aber anstatt die Zeit für Fragen im Forum zu verwenden, kann man das alles viel schneller auf der Seite des Kultusministeriums nachlesen. Ich habe selbst auf die Ausschreibungen gewartet, mir aber die "Mühe" gemacht, die 5 Informationsseiten durchzulesen...
Grundschullehrer am Gymnasium? Wie soll das denn gehen. Bei solchen Fragen sollte man die Lehrbefähigung wieder einziehen...

Seytania

Beitrag von Seytania »

@ Olli K.

Hallo,

wenn du schon davon sprichst sich die Mühe zu machen, sich etwas durchzulesen, dann bitte auch meinen Beitrag komplett!

1.) War zu der Zeit, als ich den Beitrag geschrieben habe, auf der Kultusministerium-Seite noch nichts Aktuelles zu lesen, sonst hätte ich nicht gefragt,

2.) beantworten die mehreren Infoseiten meine spezifischen Fragen zum Teil ebenfalls nicht ausreichend und können schon gar keine Praxiserfahrungen widergeben,

3.) finde ich es etwas vermessen von dir zu behaupten, mir die Lehrbefähigung entziehen zu müssen, weil ich fragte, ob ich mich auf Gymnasialstellen bewerben kann. Denn
a) habe ich nicht nur Lehramt für Grundschulen, sondern Lehramt für Grund-, Haupt UND Realschulen studiert (genau lesen!),
b) habe ich mein Referendariat an einer Realschule absolviert,
c) sind einige meiner Kollegen von dort (also REALschullehrer) ans Gymnasium abgeordnet (na sowas...) und
d) habe ich zwei offizielle Mangelfächer fürs Gymnasium (Kunst und ev. Religion) und eine Bewerbernote von 1,1, also nicht die schlechtesten Vorraussetzungen, um evtl. auch schulfremd eingesetzt zu werden. Darüber hinaus werden auch die meisten Gesamtschulstellen zunächst als Gymnasialstellen ausgeschrieben - in diese Richtung zielte meine Fragestellung ebenfalls.
e) Warum um alles in der Welt sollten eigentlich Grundschullehrer nicht ans Gymnasium gehen können? Sind Gymnasiallehrer etwas besseres? Grundschullehrer haben eine wesentlich intensivere pädagogische Ausbildung genossen - das könnte an so manchem Gymnasium auch nicht schaden. Viele Lehrer unterrichten fachfremd (ich gehe davon aus, dass dies auch an Gymnasien so ist) - da kann also auch ein Grundschullehrer sich fachlich einarbeiten. Nicht besser oder schlechter als jeder andere auch. Wenn es um den Umgang mit älteren Schülern geht - nun, auch das kann man lernen, einige können es sowieso von Haus aus, andere nicht. Aber ich denke, es ist nicht richtig pauschal davon auszugehen, dass Grundschullehrer nicht an Gymnasien unterrichten könnten. Warum? Das Studium war sich im Wesentlichen dann doch ähnlich. Oftmals haben die Lehrämter sogar die gleichen Veranstaltungen besucht. Also bitte überlege dir genau, was du schreibst, bevor du es schreibst!

Ich gehe mal stark davon aus, dass du selbst Gymnasiallehramt studiert hast - dein Beitrag passt zumindest in mein Bild vom typischen Gymnasiallehrer (leicht elitäres Denken) - ohne das hier näher erläutern zu wollen...

Ich für meinen Teil habe meine Schulstelle an meiner gewünschten Realschule nun offiziell zugesagt bekommen und bin damit sehr glücklich. Die Tipps der anderen Forenschreiber haben mir dabei einige Fragen beantwortet, die von offizieller Seite nicht zu beantworten waren und genau hier drin sehe ich im Übrigen auch den Sinn und Zweck eines solchen Forums. Denn wenn alle offiziellen Erklärungen alles beantworten würden, wären derartige Foren wie dieses hier häufig überflüssig.

Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Stellenvergabe,

Seytania

_waratte

Beitrag von _waratte »

@ Olli K.
NDS wird über kurz oder lang gar nicht drumrum kommen, neue LGHR-Leute bis zur 10. Klasse an ein Gymnasium zu stecken. Es ist derzeit eh schon so, dass viele Realschullehrer an Gymnasien abgeordnet sind, da es sonst arg düster an den Gymnasien aussehen würde.

BTT
Ich habe heute nur einen Kontrollzettel bekommen, dass alle meine Daten bei der Landesschulbehörde eingegangen sind. Hat schon jemand eine Stellenzusage bekommen? Oder bedeutet dieser Kontrollzettel, dass man keine Zusage bekommen hat und somit schonmal für den nächsten Durchgang gespeichert ist?

Seytania

Beitrag von Seytania »

@ waratte

Hallo,

der Kontrollausdruck bedeutet lediglich, dass du dort erfasst bist. Einen Absagebrief gibt es wesentlich später, so kurz vor der nächsten Auschreibung, weil ja auch immer noch Stellen hinterher geschickt werden können. (Für die letzte Runde, als ich mein 2. Examen noch nicht hatte und mich pro forma beworben hatte, hab ich die Absage glaube ich kurz vor den Herbstferien bekommen.)
Ich habe in der letzten Woche bei der Landesschulbehörde angerufen. Die sind ca. eine Woche im Rückstand mit den Gesprächen. Bei den offiziellen Informationen hieß es ja, dass die Schulstellen in der Woche ab dem 20.11. laufen sollen. Tatsache war aber, dass die Bewerbungsgespräche erst ab dem 24.11. geführt werden durften. (Sagte mein Schulleiter mir, als wir einen Termin für das Gespräch suchten.) Die Gespräche für die Bezirksstellen erfolgen erst nach der Zuteilung der Schulstellen, frühestens ab der kommenden Woche, weil die Landesschulbehörde eben terminlich eine Woche hinterherhinkt.
Ich hatte mein Bewerbungsgespräch am 24.11. und habe am Montag, den 27.11. den Anruf mit der Zusage von der Behörde bekommen. Eine Freundin von mir hat aber ebenfalls noch gar nichts gehört. Auch sie hat sich auf Schul- und Bezirksstellen beworben. Die Stellenliste online wird jeweils aktualisiert (meine Stelle ist bspw. schon raus) - du kannst also sogar noch sehen, welche Stellen bisher noch nicht besetzt sind. Also: Keine Panik, das Spiel ist noch offen!

Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Stellenvergabe!

Viele Grüße,

Seytania

Rike
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Beitrag von Rike »

Seytania hat geschrieben:e) Warum um alles in der Welt sollten eigentlich Grundschullehrer nicht ans Gymnasium gehen können?
Da gibt es einen ganz einfachen Grund. Das sind dann nämlich die Kollegen, die nur bis zur 10. Klasse unterrichten dürfen. Somit bleiben die ganzen Oberstufenkurse an den Gymnsiallehrern hängen. Weißt du, was es bedeutet, fast nur Oberstufenunterricht zu haben. Nein, weißt du nicht und genau das ist das Problem. Wenn ich nur Mittelstufenunterricht hätte, hätte ich Freizeit ohne Ende, nur leider musste auch ich sofort nach dem Referendariat einen Leistungskurs unterrichten zusätzlich zu zwei anderen Oberstufenkursen.

Olli K.
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Registriert: 03.05.2006, 12:51:13

Beitrag von Olli K. »

Die meisten Antworten auf Deine Fragen stehen in dem Informationsbogen und die Angabe "Anfang November" reicht eigentlich aus, auch wenn sie tief blicken läßt auf die Organisation der LschB.
Es gibt verschiedene Studiengänge mit unterschiedlich langen Studienzeiten und unterschiedlichen Schwerpunkten. Genauso wie Gymnasiallehrer nichts an Grundschulen verloren haben, haben Grundschullehrer nichts an Gymnasien verloren, auch wenn erstere dort - nachrangig berücksichtigt - angestellt werden können. Diese Information steht im Informationsbogen und das Auschlußprinzip hätte Deine Frage damit auch schon beantworten können. Eine Abordnung ist nicht mit einer Anstellung an einem Gymnasium vergleichbar, aus diesem Grunde kann diese auch nicht als Argument gelten. Im übrigen gibt es neben der fachlichen Qualifikation auch laufbahntechnische Probleme, denn mit dem Studium für das Lehramt an Gymnasien wird aufgrund der längeren Studienzeit nicht nur eine höhere fachliche Qualifikation erreicht, sondern damit auch die Voraussetzung für die Beamtenlaufbahn des höheren Dienstes erworben, denn das 1. Staatsexamen für das Lehramt an Grund-, Haupt-, und Realschulen wird einem FH-Abschluß gleichgesetzt, nicht einem Universitätsabschluß. Auch Deine Noten ändern an diesem Sachverhalt nichts, zumal diese für Grund-, Haupt- und Realschulen im Schnitt sowieso viel besser ausfallen. Fachfremd wird an Gymnasien darüber hinaus nur äußerst selten unterrichtet, weil es auf dem Niveau schlicht und einfach nicht so leicht möglich ist, sich einzuarbeiten. An meinem alten Gymnasium sowie an meiner Ausbildungsschule wurde und wird z.B. nicht fachfremd unterrichtet.
Intensivere Pädagogische Ausbildung? Nicht an meiner Uni. Außerdem ist auf dem Gymnasium die Zeit des Händchenhaltens und Liedchensingens vorbei und der Stoff tritt in den Vordergrund. Das ist zwar etwas hart formuliert, trifft aber den Nagel auf den Kopf.
Das Wort "elitär" hat bei Dir so einen negativen Beigeschmack. Elite bedeutet "Auslese" und genau das ist es, was ein Gymnasium ausmacht. Schließlich kann nicht jeder Abitur machen - auch wenn das die Herren Politiker gern hätten, damit wir uns dem Ausland angleichen... Das Abitur ist leider nicht mehr das, was es einmal war. Mittlerweile will sogar McBlöd das Abi für seine Auszubildenden. Nichtsdestoweniger stellen Abiturienten eine Bildungselite dar, darum sollten auch die Lehrer am Gymnasium in diese Richtung denken.

@Seytania: Die Gespräche für die Bezirksstellen laufen schon seit Vorgestern.

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