Verbeamtung an kirchlichen Privatschulen???

Cassandra
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Beitrag von Cassandra »

Herbie hat geschrieben:Was wollt Ihr eigentlich bei einer kirchlichen Privatschule, wenn Euch die Werte, für die die Kirche eintritt, zuwider sind?
Wer hat denn gesagt, dass sie mir zuwider sind?
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Emma123
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Beitrag von Emma123 »

Cassandra hat geschrieben:Das ist ein guter Thread, da habe ich ein
2.) Was ist im Falle einer Scheidung bzgl der Kündigung? Verliere ich dann auch den Beamtenstatus?
Den verleiht dir ja nicht die Kirche, sondern das Land. Also nein.

Ulysses
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Beitrag von Ulysses »

Emma123 hat geschrieben:
Cassandra hat geschrieben:Das ist ein guter Thread, da habe ich ein
2.) Was ist im Falle einer Scheidung bzgl der Kündigung? Verliere ich dann auch den Beamtenstatus?
Den verleiht dir ja nicht die Kirche, sondern das Land. Also nein.
muss nicht unbedingt das Land sein, auch die Kirche kann Beamtenverhältnisse begründen, mit den gleichen Rechten und Pflichten auf beiden Seiten wie bei kommunalen oder staatlichen Beamten.

was auch die Unkündbarkeit nach der Lebenszeitverbeamtung einschließt. glaube daher nicht, dass die Kirche aufgrund einer Scheidung einfach jemanden rausschmeißen kann, der auf Lebenszeit verbeamtet ist.

aber vielleicht halten sie solche unsittlichen Sünder dann für so untragbar, dass sie die in den Innendienst versetzen, damit sie die Kinder nicht mehr mit ihrer Unmoral anstecken können ...

... könnte also sein, dass Lehrer sich dann im Schulreferat der Diözese oder sonstwo in der Verwaltung wiederfinden. will hier aber nicht spekulieren, weil ich selber keine Ahnung habe.
Bayern, Gymnasium, Latein/Geschichte.
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[i]... causas viresque perquirere rerum ...[/i]

Emma123
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Beitrag von Emma123 »

Davon mal ganz abgesehen - zumindest ist das in BW so - wenn man an eine Privatschule geht, verbeamtet und beurlaubt wird, kann man ja auch später in den Staatsschuldienst zurück. Man unterschreibt 3 oder 5 Jahrfeverträge, so wurde mir das zumindest mitgeteilt.

sugar.cube
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Beitrag von sugar.cube »

@Ulysses:
Ich habe schon gehört, dass einer Lehrerin, die an einer kath. PS unterrichtet hat, "nahe gelegt" wurde, nach ihrer Scheidung zu gehen... Also quasi schon indirekt die Kündigung ausgesprochen wurde. So viel zum Thema "Toleranz". Ich finde, wir leben nicht mehr im Mittelalter, aber das scheint bei der Kath. Kirche noch nicht angekommen zu sein.
Ich absolviere im Gegenzug dazu mein Ref. an einer evang. PS. Dort herrscht meiner Erfahrung nach ein ganz anderes Klima. Natürlich sollte man auch hier als Lehrer einer Konfession angehören, aber ich glaube, eine Scheidung würde dort ganz anders aufgefasst.

THX-1138
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Beitrag von THX-1138 »

sugar.cube hat geschrieben:@Ulysses:
Ich habe schon gehört, dass einer Lehrerin, die an einer kath. PS unterrichtet hat, "nahe gelegt" wurde, nach ihrer Scheidung zu gehen... Also quasi schon indirekt die Kündigung ausgesprochen wurde. So viel zum Thema "Toleranz". Ich finde, wir leben nicht mehr im Mittelalter, aber das scheint bei der Kath. Kirche noch nicht angekommen zu sein.
lehrende an öff. schulen handeln grundgesetzkonform. für lehrende an kath. schulen kommen außerdem die katholischen prinzipien dazu - und jedeR, der an eine solche geht, weiß, dass er bei einem sog. tendenzbetrieb anheuert und auf einiges mehr achten muss.
z.b. verpflichtet man sich, seine kinder im kath. (christl.) glauben zu erziehen (d.h. man muss seine kinder taufen etc.), darf nicht auf einmal schwul werden oder sich scheiden. im prinzip sind es alles regelrechte kündigungsgründe(!) - das "nahe legen" war ja noch nett.

einem DRK-sozialarbeiter wird man auch eine kündigung nahe legen, wenn er auf einmal als puffgänger bekannt wird ;)
bei einer bank wird von kundenberatern erwartet, dass sie im anzug erscheinen, und nicht in marduk-t-shirts. wo bleibt die toleranz? ;)
Ich absolviere im Gegenzug dazu mein Ref. an einer evang. PS. Dort herrscht meiner Erfahrung nach ein ganz anderes Klima. Natürlich sollte man auch hier als Lehrer einer Konfession angehören, aber ich glaube, eine Scheidung würde dort ganz anders aufgefasst.
eben! weil, halt, evangelisch und nicht katholisch!
[i][color=green][b]Apokalapsus[/b][/color] - versehentliches Betätigen des "Roten Knopfes"[/i]

Rheita
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Beitrag von Rheita »

Ich bin auch an einer evang PS.
Denen ist die Konfession ihrer Mitarbeiter egal (ev. oder kath. spielt keine Rolle), ob du verheiratet, geschieden oder in einer (homosexuellen) Partnerschaft lebst ist deine eigene Entscheidung. Da mischt sich die Schule nicht ein. Der Rektor selbst ist geschieden und hat zum 2. mal geheiratet.

Zum Thema Verbeamtung:
Ich habe einen unbefristeten Vertrag bekommen und nun hängt alles davon ab, wie die Leistungsziffer dieses Jahr vom "Eckmann" ist. Bedeutet: Alle Planstellen an den Staatlichen Schulen werden verteilt. Dann wird geschaut, welches war die schlechteste Note von den dort Eingestellten (das ist dann der "Eckmann"). Ist meine Note gleich oder besser, so werde ich auch an der PS verbeamtet, genau so wie an einer staatlichen Schule auch. Vorraussetzung: unbefristeter Vertrag.

Ach ja: so ist die Regelung in BW Sonderschule, kann sein dass es an anderen Schulformen anders ist :?:

Eure Rheita

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