Referendariat - Zulassung mit chronischer Erkrankung

damakra
Beiträge: 11
Registriert: 07.09.2005, 10:25:34

Beitrag von damakra »

Hallo Danny,

normalerweise ist es kein Problem, als Angestellter übernommen zu werden.
Es ist ja so, dass Du Dich als fertige Lehrerin auf eine ausgeschriebene Stelle bewirbst, die Du dann eventuell bekommst.

Hast Du die Stelle musst Du zum Amtsarzt.
Wenn der dann feststellt, dass Gefahr besteht, dass Du in absehbarer Zeit (also vor Pensionsalter) berufsunfähig wirst, bekommst Du nur einen Angestelltenvertrag. Die Stelle hast Du auf jeden Fall, es sei denn der Amstarzt stellt fest, dass Du wegen Deiner Krankheit den Beruf überhaupt nicht ausüben kannst d.h. Du wärst schon arbeitsunfähig.

Der Staat will vermeiden, Dienstunfähigkeitsbezüge zu zahlen. Als Angestellter bekommst Du die aber nicht, damit ist der Staat aus dem Schneider, mehr interessiert ihn nicht!

Mach Dir mal nicht zu viel Sorgen, vielleicht werden die Lehrer ja bald überhaupt nicht mehr verbeamtet.

Viele Grüße
Dani

Lysander

Beitrag von Lysander »

damakra hat geschrieben:Hallo Danny,
Mach Dir mal nicht zu viel Sorgen, vielleicht werden die Lehrer ja bald überhaupt nicht mehr verbeamtet.

Viele Grüße
Dani
Nun, zumindest in NRW ist das Thema vom Tisch. Mit dem neuen Schulgesetz wird der Beamtenstatus der Lehrer nicht abgeschafft werden.

Gruß
Lysander

damakra
Beiträge: 11
Registriert: 07.09.2005, 10:25:34

Beitrag von damakra »

Hallo Lysander,

ich weiß, deswegen habe ich ja auch geschrieben "vielleicht". Wer weiß, was als nächstes kommt.... :roll:

Gruß Dani

Achaja
Beiträge: 33
Registriert: 25.11.2005, 15:16:44

Beitrag von Achaja »

Hallo!
Der Hohn kommt ja noch....
Mir irgenwelchen Krankheiten bekommt man Steine in den Weg gelegt, ist man aber schwerbehindert (so habe ich das miterlebt)- bekommt man über die Behindertenquote sofort eine Stelle (die suchen händeringend um die Quote einzuhalten) und wird dann auch relativ bald auf Lebenszeit verbeamtet (obwohl ganz klar ist, dass die Dienstzeit relativ kurz sein wird und dann eine Menge Kosten kommen). Behinderte dürfen eben nicht benachteiligt werden. Heftig, oder? Was das kostet! Sie werden sogar bevorzugt! ( trotzdem bin ich darauf nicht neidisch) liebe Grüße

Cat
Beiträge: 4
Registriert: 04.06.2005, 17:57:43

Beitrag von Cat »

Hallo danny,

habe die gleiche Krankheit wie du und bin Str.z.A., also im Moment noch auf Probe verbeamtet. Natürlich bin ich auch noch am Zittern wegen der Lebzeitverbeamtung; habe aber die Erfahrung gemacht, dass es vor allem auf zwei Dinge ankommt. Nämlich auf den Amtsarzt selbst (etwas Glück braucht man) und darauf, wie du dich präsentierst. Ich kann dir nur empfehlen, dich im Vorfeld sehr gut über Morbus Crohn zu informieren, damit du weißt, was du auf welche Frage antworten musst (meistens haben die Amtsärzte von dieser Krankheit sowieso keine Ahnung). Und natürlich solltest du das Ganze zwar nicht verschweigen, aber runterspielen so gut es geht. Weiterhin solltest du schauen, dass du sonst keine "Schwachpunkte" hast, also wenn möglich Normalgewicht, kein Bluthochdruck und was es sonst noch so gibt.
Solltest du noch Fragen haben, kannst du mich ruhig löchern...

Liebe Grüße,
Cat

Achaja
Beiträge: 33
Registriert: 25.11.2005, 15:16:44

Beitrag von Achaja »

Hallo!
Dass die Ärzte wenig über Morbus crohn "wissen", bzw. sagen können ist, weil Morbus Crohn eine psychosomatische Erkrankung ist. Man weiß eben nicht genau wo sie herkommt, nur dass bestimmte Personengruppen für solche stressbedingten Erkrankungen anfälliger sind als andere. Das ist natürlich für die Beamtung schon heikel, denn in keinem Berufsstand gibt es so viele Frühpensionierungen wegen Psychosomatik wie bei den Lehrern......Grüße

danny_wilde
Beiträge: 4
Registriert: 13.03.2006, 22:05:09

Beitrag von danny_wilde »

Zunächst einmal danke für die vielen Antworten. Bin jetzt schon etwas beruhigter hinsichtlich der ganzen Sache. Werde wohl vor allem von dem Angebot von Cat Gebrauch machen und noch ein paar weitere Fragen stellen.

Dann noch eine Sache zu Achaja:
Colitis ulcerosa und Morbus Crohn sind chronische Erkrankungen, deren Ursprung nicht bekannt sind. Dieser psychosomatische Aspekt ist EINER von vielen Möglichkeiten.
In einer Sache ist man sich aber (laut meinem Facharzt) einig: Stress oder sonstige psychosomatischen Faktoren sind definitiv nicht alleiniger Auslöser der Erkrankung. Das ist schlichtweg falsch (und diese Aussage hatte ich eben aus deinem Beitrag herausgelesen, deshalb stelle ich das hier richtig).
Stress kann den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen, das kann wohl wahr sein. Stress ist aber nicht der Urherber der Erkrankung an sich.

Abgesehen davon: Es können auch andere Leute Opfer von Stress und ähnlichem werden, die nicht diese Erkrankung haben. Nur, weil man das zufällig hat, heißt es nicht, dass man sich nicht Belastungen aussetzen kann oder nie stressresistent wäre.
Fakt ist leider nur, dass man natürlich auf so etwas reduziert wird, wenn jemand anders (wie ein Amtsarzt) von dieser Krankheit erfährt. Das fürchte ich zumindest.

So, genug davon geredet. Soll ja kein Medizinforum hier werden.
Danke trotzdem nochmal, falls noch andere etwas zu diesem Thema zu sagen haben, postet es ruhig!

Antworten