Familienplanung

Ulrike83
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Familienplanung

Beitrag von Ulrike83 »

Hallo zusammen,

dieses Jahr bin ich mit dem Ref fertig geworden und habe nun auch meine Planstelle als Beamtin auf Probe begonnen.
Ich bin jetzt 33 und ich möchte sehr gerne bald Mutter werden. Da jetzt alles unter Dach und Fach ist, wäre der Zeitpunkt gut, ich möchte auch nicht mehr lange warten, da ich ja nicht jünger werde. Mein Mann ist dieses Jahr 40 geworden und möchte auch nicht gerne viel älter sein, um Papa zu werden.

Mich plagt nun aber das schlechte Gewissen meiner Schule gegenüber. Ich fühle mich sehr wohl und bin mir auch sicher, dass ich einen Glücksgriff gemacht habe.
In meinem Umfeld sagen viele, dass es ja eigentlich legitim ist mit der Familienplanung zu warten, bis man eine feste Stelle hat, Sicherheit eben, aber wie erwähnt, ich fühle mich dabei auch irgendwie mies, weil ich dann für die Schule ausfallen werde.

Ich würde definitiv 1 Jahr aussetzen wollen, also so lange, wie ich Kindergeld beziehen kann, danach möchte ich wieder mit voller Stundenzahl weitermachen. Anschließende Betreuung wäre durch die Großeltern und Kita gesichert. Ein volles Schuljahr möchte ich auf jeden Fall jetzt machen. Ich spiele mit dem Gedanken dieses Schuljahr und das 1. Hj 16/17 noch voll zu machen.

Ich hätte gerne ein paar Tipps von den alten Hasen im Schuldienst: Kann ich es der Schule irgendwie einfacher machen, wie z.B. vor einer Schwangerschaft meinen Immunstatus feststellen lassen? Die Schulleitung über meine Familienplanung sogar einweihen?
Welcher Zeitpunkt ist der beste für die Schule und für mich (soweit man den Zeitpunkt der Entbindung grob planen kann)?

Viele Grüße


Bundesland: NRW

Illi-Noize
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Re: Familienplanung

Beitrag von Illi-Noize »

Das ist Deine Privatsache ... Du wirst dann schwanger, wenn es halt passiert. Mach Dir mal um Deine Schule keine Sorge, die finden schon Aushilfen ;-)

Mit dem Ablauf des Referendariats hat das aber nichts zu tun, daher *schwupps* in den "Verbeamtungsbereich".

jabberwocky
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Re: Familienplanung

Beitrag von jabberwocky »

Ich bin mal ganz ehrlich, und schreibe, dass ich ziemlich entsetzt bin von der Vorstellung, Familienplanung nach dem Arbeitgeber auszurichten. Aber ich versuch das mal beiseite zu lassen, ein paar Gedanken habe ich dazu, die evtl hilfreich sein könnten:

Ich würde die Kinderplanung nicht nach den Bedürfnissen der Schule ausrichten, sondern nach euren individuellen Bedürfnissen. Wenn ihr schon plant, dann könntest Du Dir zum Beispiel auch überlegen, ob Du lieber im Sommer oder im Winter hochschwanger sein möchtest oder ob Du ein Winter- oder ein Sommerkind möchtest usw... Wann passt der Wiedereinstieg für Dich am Besten? Man kann versuchen die Schwangerschaft so zu planen, dass das Kind kurz vor Beginn des Schuljahres in die Betreuung kommt. Du kannst auch die Situation des Vaters mit in Betracht ziehen. Kann er Elternzeit nehmen? Gibts da Zeiten, die günstig bzw. ungünstig sind?
Also es gibt eine Menge Dinge, die man bei einer Planung in Betracht ziehen kann, die wichtiger sein können als die Bedarfe des Arbeitgebers.

Aber bei aller Planung: das ist immernoch ein natürlicher Vorgang, der sich nicht hundertprozentig planen lässt. Du wirst nicht unbedingt sofort schwanger, wenn ihr es nur zu den absolut perfekten Zeitpunkten probiert evtl sogar nie. Die Eingewöhnung in Kita oder bei der Tagesmutter klappt auch nicht immer reibungslos, Dein Wiedereinstieg könnte sich verzögern. Du könntest auch nach der Geburt Deine komplette Planung einfach über den Haufen werfen, weil die Vorstellung nach einem Jahr wieder arbeiten zu gehen und das Würmchen in die Kita zu geben für Dich plötzlich unerträglich ist. Vielleicht fällt Dir aber auch nach drei Monaten schon die Decke auf den Kopf.

Das soll alles nicht gegen Planungen sprechen. Macht Pläne. Aber richtet diese an Euch aus und ändert die Pläne auch wieder entsprechend eurer Bedürfnisse. Richtet euch nicht nach externen Institutionen.

Wenn Du jetzt bald Mutter werden möchtest und es für euch passt, dann mach :-)

Ulrike83
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Re: Familienplanung

Beitrag von Ulrike83 »

Ich danke euch für eure Antworten.

Ich bin so dankbar und kann es kaum fassen, dass ich so reibungslos eine Planstelle bekommen habe, dass ich irgendwie auch im Hinterkopf die Angst habe, diese Stelle wieder zu verlieren. Kann es für mich Nachteile haben in der Probezeit ein Kind zu bekommen? Komme ich garantiert nach der Elternzeit wieder an genau diese Schule oder muss ich Angst haben versetzt zu werden?

jabberwocky
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Re: Familienplanung

Beitrag von jabberwocky »

natürlich hast Du nach der Elternzeit (egal wie lang) Anspruch auf weiterbeschäftigung.
Ob Du wieder an Deine alte Schule kommst, kann von der Länge der Elternzeit abhängen. Am Besten informierst Du Dich sowieso über die Elternzeitregelung und auch über das Elterngeld und die verschiedenen Möglichkeiten. Ich weiß nicht, inwiefern das noch Bundeslandabhängig ist (z.B. der Anspruch auf die alte Stelle an der alten Schule).

Stark
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Re: Familienplanung

Beitrag von Stark »

Gegenfrage: Wenn du erfährst, dass du in deinem Bundesland keinen Anspruch darauf hast, wieder an deine Schule zu kommen, würdest du dann den Kinderwunsch aufgeben?
Wahrscheinlich nicht. Deshalb dürfte das für die Entscheidung bezüglich des Zeitpunkts auch keine Rolle spielen. Ili hat Recht: Die Schule kommt schon klar. Und das "System" würde auf dich im Zweifelsfall keine Rücksicht nehmen. Einen Nachteil darfst du aufgrund einer Schwangerschaft nicht haben, also darf sich das auch nicht auf deine Verbeamtung auswirken. Außer natürlich, wenn dein Chef so ein A******ch ist, dass er deine Familienplanung persönlich nimmt und dir nach deiner Rückkehr etwas reinwürgen will. Wenn das aber so wäre, würde ich an deiner Stelle sowieso nicht an so einer Schule bleiben wollen.
Mach dir also nicht so viele Gedanken.

sabbel
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Re: Familienplanung

Beitrag von sabbel »

Es könnte sein, dass sich Deine Probezeit verlängert... ja und?

Aber mein eigentlicher Gedanke: wenn Deine Schule ein Glücksgriff ist, dann wird man sich auch mit Dir über eine Schwangerschaft freuen. Und ganz ehrlich: es ist Eure Sache, wann ihr das Thema Nachwuchs angeht.

Ich habe meine ersten beiden Kinder im Studium bekommen, mein Ref gemacht und dort bin ich auch übernommen worden. Ich bin zu einem für die Schule eigentlich sehr ungünstigen Zeitpunkt zum dritten Mal schwanger geworden und ich hatte ein ganz schön schlechtes Gewissen, als ich dies vor 8 Monaten meiner damaligen Chefin sagen musste. Ihre Reaktion? Sie nahm mich in den Arm und freute sich!

Mach Dir nicht so einen Kopf... 1. wird man eh nicht immer genau nach Kalender schwanger und 2. ist Kinder kriegen nunmal etwas sehr natürliches... und das wissen Schulleiter und Kollegen auch!

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