Beihilfe für Heilpraktiker

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Laufa25
Beiträge: 23
Registriert: 18.11.2015, 14:46:19

Beihilfe für Heilpraktiker

Beitrag von Laufa25 »

Liebe Forumsmitglieder,
ich habe letztes Jahr mein Studium als Grundschullehrer in Bayern abgeschlossen und gehe 2020 ( NICHT zum kommenden Schuljahr) ins Referendariat. Wegen einer psychischen Krankheit, die noch behandelt werden sollte, rät mir mein Arzt zu einem Heilpraktiker für Psychotherapie.
Jetzt meine Frage: Wie sehr kann ich mich auf die Beihilfe verlassen? 100€ pro Sitzung sind ein Brett, ich glaube nicht dass ich das alles selbst zahlen kann.
Auf die PKV werde ich mich nicht verlassen können, da ich wegen einer Psychotherapie einen Risikobeitrag zahlen werden muss und bei psychischen Behandlungen weniger von der PKV bekommen werde.
Kennt sich jemand aus?
Ich danke euch schonmal :)
Beste Grüße
Laufa25

MarlboroMan84
Beiträge: 657
Registriert: 03.01.2015, 13:59:37

Re: Beihilfe für Heilpraktiker

Beitrag von MarlboroMan84 »

Dein Arzt rät dir allen Ernstes zu einem Heilpraktiker? Zu medizinischen Laien ohne geregelte Ausbildung und Quacksalbern, die eine einfache Überprüfung beim Gesundheitsamt abschließen, dass sie gefährliche Krankheiten erkennen können?

dieronja
Beiträge: 4
Registriert: 27.09.2018, 13:11:57

Re: Beihilfe für Heilpraktiker

Beitrag von dieronja »

Zu deiner Frage:
Nach Durchsicht der Beihilfeverordnung Bayerns scheint keine Erstattung einer expliziten psychotherapeutischer Behandlungen durch Heilpraktiker möglich. Für eine volle Kostenübernahme scheint mir nur der Weg über einen Beihilfeergänzungstarif möglich. Jetzt ist allerdings die Frage, ob du einen solchen aufgrund der Vordiagnose(n) abschließen kannst. Zwar kannst du via Öffnungsaktion auch als Anwärter in die PKV, allerdings bieten die Versicherer dann scheinbar häufig keinen Beihilfeergänzungstarif an. Und falls doch, z.B. wie die debeka, dann nur den "kleinen" Beihilfeergänzungstarif, der Heilpraktiker nicht mit abdeckt.

Zum Thema Heilpraktiker und Psychotherapie:
Welche Art der Psychotherapie die richtige ist, solle jemand mit einer entsprechenden psychologischen Ausbildung feststellen. Ob dein Arzt hierzu kompetent ist, wäre zu prüfen. Und ja, es kann auch ein entsprechend ausgebildeter Heilpraktiker mit Zusatzqualifikation(en) in HPG, Klientenzentrierte Psychotherapie, Transaktionsanalyse, Systemische Therapie, ö.Ä. je nach Bild helfen. Wie gesagt, entsprechende und gute Ausbildung vorausgesetzt - kein Quacksalber.

Es ist allerdings genauso fraglich, weshalb es ein Heilpraktiker sein soll und kein Psychoanalytiker oder Verhaltenstherapeut. Auch diese haben häufig weitere Zusatzqualifikationen in verschiedenen Ansätzen, werden allerdings von der GKV und der PKV/Beihilfe erstattet.

Du könntest dich an die Therapeutensuche des PID wenden. Dort kann man dich beraten, welche Art von Therapie die richtige ist.

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