Ungeeignete Referendare...

Konstruktive Kritik - das Referendariat muss reformiert werden! Eure Vorschläge...
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neffets
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Registriert: 20.08.2005, 20:36:58

Beitrag von neffets »

Lysander

klar, heute mit deinen 48 jahren kannst du das alles entspannter sehen. und deine entscheidungen in deinem leben klingen plausibel.

Lysander

Beitrag von Lysander »

neffets hat geschrieben:Lysander

klar, heute mit deinen 48 jahren kannst du das alles entspannter sehen. und deine entscheidungen in deinem leben klingen plausibel.
Hallo neffets!

Wie kommst Du bitte auf 48 Jahre?
Würde mich ja schon mal interessieren...

Gruß
Lysander

Freidenker
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Beitrag von Freidenker »

@Guten Morgen !
Ich finde es problematisch, Kindern von Personen unterrichten zu lassen, die außer der Schule und Uni nichts kennengelernt haben (Drehtüreffekt).-Was weiß derjenige vom wirklichen Leben
draußen ? Inwieweit kann sich derjenige in die Situation von Arbeiterfamilien eindenken ?

Ich denke, vor dem Studium sollte jeder 2 Jahre nachweislich in der Arbeitswelt tätig gewesen sein, wie z.B. auf dem Bau, Tiefbau, Landwirtschaft etc., um wahrzunnehmen, was die Basis denkt.

2 Jahre für die Damen, bei den Herren wäre davon die Bundeswehrzeit abzurechnen. :D
Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

Hugo
Beiträge: 168
Registriert: 23.09.2006, 10:46:51

Beitrag von Hugo »

padma hat geschrieben:Ich will auch nicht behaupten, dass die "älteren" keinerlei Probleme haben. Aber ich glaube, sie gehen noch einmal mit einem ganz anderen Hintergrund an die Sache heran. Schule, Bildung und Erziehung hat danach eine andere Bedeutung. .
Nun möchte ich aber bezweifeln, dass die Tatsache, dass man vorher in einem anderen Beruf gearbeitet hat, automatisch eine größere Weltsicht bedingt... Einmal während des Studiums für ein paar Monate im Ausland gewesen zu sein oder sonst mit offenen Augen durch die Welt marschiert zu sein, viele Leute getroffen und sich mit ihnen auseinandergesett zu haben blablabla bringt mit Sicherheit einen weiteren Horizont, als nach dem Studium 5 Jahre als Systemadministrator gearbeitet zu haben (habe gerade ein konkretes Bsp. vor Augen, deswegen der Systemadministrator ;-))
Für mich klingt das nach Rechtfertigung eines "Spätberufenen" - wofür es meiner Ansicht nach keinen Grund gibt. Mach deinen gegenwärtigen Job (=Lehrer) gut und gut isses. Darauf kommt es an. Was du davor gemacht hast, ist irrelevant und lässt sich ohnehin nicht verallgemeinern.

Lysander

Beitrag von Lysander »

@Hugo

Es empfiehlt sich schon einen Blick über den Tellerrand zu werfen.
Wenn ich direkt von der Schule kommend Lehramt studiere und im Idealfall ca. fünf Jahre später wieder als Referendar in der Schule stehe, dann KANN schon eine Form von "Betriebsblindheit" auftreten.
Wer junge Menschen auf das Leben mit vorbereiten soll bzw. will, der sollte zunächst selbst darauf vorbereitet sein.

Gruß
Lysander

Rittersport
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Beitrag von Rittersport »

Hugo hat geschrieben: Für mich klingt das nach Rechtfertigung eines "Spätberufenen" - wofür es meiner Ansicht nach keinen Grund gibt.
Das trifft es auf den Punkt. Inwiefern jemand betriebsblind oder engstirnig unterwegs ist, hängt nicht mit der vorher ausgeübten Tätigkeit zusammen sondern damit, wie der entsprechende Mensch gepolt ist. Man kann auch über den Tellerrand schauen, ohne zuvor 3 Jahre Azubi gewesen zu sein.

padma
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Beitrag von padma »

Das finde ich NICHT! Vielleicht habt ihr noch nicht über den Tellerrand geblickt?
Ich sage damit nicht, dass eine Berufsausbildung oder ähnliches eine Garantie dafür gibt, dass man ein besserer Lehrer wird. Aber um Kinder und Jugendliche auf das Leben vorzubereiten, muss man wie Lysander es sagt, auch etwas anderes als Schule gemacht haben.
Studium alleine reicht dafür nicht aus! Denn auch das ist nur Schule. Wenn ich mir die hohe Anzahl an unselbständigen Studenten und Referendaren ansehe, wage ich es zu bezweifeln, dass sie Kinder wirklich zu "mündigen Bürgern" erziehen können.
Um hier den von einigen verhassten Klafki zu zitieren:

"Allgemeine Bildung als Fähigkeit zur Selbstbestimmungs-, Mitbestimmungs- und Solidaritätsfähigkeit" kann m. E. nicht nur im Schonraum Schule vollzogen werden.
Wenn wir dann zu den epochaltypischen Schlüsselproblemen gehen und allein das Thema der "Ich-Du-Beziehungen" sehen, krieg ich eine Kröte in den Hals, wenn ich meine Mitreferendare ansehen, die ihre Beziehungsproblemchen, weil der Freund 5 Minuten zu spät kommt, zur Staatsaffäre machen. Wie soll jemand Kindern zu einem reflexiven Rollen-/Geschlechterverständnis verhelfen, wenn er selbst nur den beschränkten Lebensentwurf Schule erlebt hat? Soziale Ungleichheit nur im Hinblick auf die Studiengebühren erfährt? ...

Diese mangelnden Erfahrungen hindert niemand daran, einem Erstklässler das LEsen und Schreiben beizubringen oder 9.Klässler zu erklären, wie man eine Bewerbung schreibt, aber Bildung im eigentlichen Sinne kann man so schwerlich vermitteln. Und da bin ich radikal.
Ausnahmen gibt es immer wieder, aber die bestätigen ja nur die Regel!
Lesen ist die einzige Möglichkeit mehr als ein Leben zu leben ohne mehr als einen Tod zu sterben

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