Erste Gedanken....

Du hast positive Erfahrungen mit dem Referendariat? Du hast es endlich geschafft und weißt nun, dass sich das Durchhalten gelohnt hat? Erzähl davon!
Milli
Beiträge: 138
Registriert: 20.10.2007, 15:40:23

Beitrag von Milli »

Ich hatte keinen Moment in dem ich bewusst entschlossen habe. Es hat sich entwickelt. ich konnte immer schon total gut mit Kindern/Menschen umgehen, habe viel Nachilfe gegeben und Babygesittet. Das hat mir total viel Spaß gemacht und ich habe oft gemerkt, dass ich gut anschaulich erklären kann und es bei den Kids gut ankam.
Außerdem bin ich auch "familiengeschädigt", da alle Frauen in unserer Familie über Generationen Lehrer (und teilweise Erzieherinnen) sind.
Mama hat mich auch früh in ihre Grundschulklasse mitgenommen, wo ich bald gerne Unterrichtsabschnitte übernommen habe. (und sie mich oft gelobt hat, da es gut lief)
So hat sich das bei mir entwickelt. Irgendwie kam dann bei der Studienwahl für mich gar nichts anderes in Frage als Sport und Deutschlehramt für Grundschule.
(Aber manchmal hab ich Angst, dass ich gerade durch diese Familienprägung gar nichts anderes kennengelernt habe und es sicher auch andere tolle Studiengänge für mich gegeben hätte...aber das denke ich nur manchmal!)

Piccola
Beiträge: 1661
Registriert: 08.01.2006, 22:34:10
Wohnort: Baden-Württemberg (Gym)

Beitrag von Piccola »

Ich bin irgendwie den umgekehrten Weg gegangen.

Als Schülerin hatte ich mir geschworen: niemals Lehrer werden!

Da ich aus einer reinen Ärztefamilie komme und mir andauernd Vorurteile gegenüber Lehrern anhören musste, kam bei mir auch zuerst nicht der Wunsch auf, den Beruf jemals auszuüben.

Deshalb hatte ich auch zuerst etwas anderes studiert, ich war eher der Träumertyp.

Irgendwann bin ich mal an ein Praktikum an einer Schule in England gestoßen und merkte, dass ich gerne unterrichtete.

So sattelte ich um auf Lehramt.

Das Ref fand ich völlig daneben, aber die Arbeit mit den Schülern hatte mich durch das ganze Ref über Wasser gehalten.

Im zweiten Ref-Jahr wusste ich: das Unterrichten liegt mir und es bringt Spaß.

Als fertige Lehrerin habe ich bisher den Eindruck, dass der Beruf echt cool ist, wenn auch streckenweise knochenhart.

Meine Familie hat inzwischen ein ganz anderes Bild von Lehrern. Niemand schimpft mehr auf diese Berufsgruppe, weil alle durch mich mitbekommen, was ein Lehrer alles leisten muss.

Zuerst war ich das "schwarze Schaf" in der Familie, weil ich entgegen der Tradition nicht Ärztin wurde.

Doch nun sind meine Eltern und Geschwister stolz auf mich und haben Respekt vor meinem Beruf.

Das war ein laaaaaaaanger Weg, der sich aber gelohnt hat. :-)

Liebe Grüße

von Piccola
Mens sana in corpore sano :-)

bimoell
Beiträge: 32
Registriert: 03.01.2008, 18:12:12
Wohnort: Sachsen

Re: mmh

Beitrag von bimoell »

tosmar hat geschrieben:hoffentlich bleibt das auch so.jeder lehrer hat irgendwann mal gute absichten gehabt.und trotzdem gibt es soooo viele schlechte lehrer.wo kommen die denn alle her.waren ja wohl nicht welche mit schlechten absichten, oder?
Ja, warum verändern sich die menschen so sehr in diesem Beruf? Und warum kann man dann nach 20 Jahren nicht ehrlich zu sich selbst sein und sagen, ich mache mir nichts mehr aus Schülern, also sollte ich vielleicht mal was anderes probieren.

maria_se
Beiträge: 28
Registriert: 24.11.2007, 18:16:46
Wohnort: München

Re: mmh

Beitrag von maria_se »

bimoell hat geschrieben: Ja, warum verändern sich die menschen so sehr in diesem Beruf? Und warum kann man dann nach 20 Jahren nicht ehrlich zu sich selbst sein und sagen, ich mache mir nichts mehr aus Schülern, also sollte ich vielleicht mal was anderes probieren.
Ich glaube der Schritt, selbst ehrlich zu sich zu sein, fällt vielen schwer. Bequem ist es auch weiter zu machen, was man eigentlich nicht mehr gern macht ... :shock: .. nur den Schülern tut man damit keinen Gefallen und sich selbst auch nicht. Ich könnte da nicht früh in den Spiegel schauen!

Antworten