Examensplanung

Wenn das Lehramtsstudium Fragen und Probleme aufwirft ...
nussi
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Examensplanung

Beitrag von nussi »

Hallo ihr,
jetzt wende ich mich (nach sonst eher stillem Mitlesen, als Noch-Studentin fehlt mir ja oft die Erfahrung, was zum Thema zu sagen) mal mit einer Frage an euch. Tut mir leid, dass es so lange geworden ist, aber ich schaffe es nicht meine Situation kürzer darzustellen.

Ich studiere LA Gym in Ba-Wü mit den Fächer Englisch, ev. Theologie und Französisch (alle Hauptfach). Ursprünglich war mein Examen so geplant, dass ich alle 3 Fächer splitte und im Herbst 2011, Frühjahr 2012 und Herbst 2012 je das Examen in einem Fach ablege und dann 2013 ins Ref kann. Jetzt habe ich aber meine Planung nochmal angeschaut und eine Alternative gefunden, die es mir erlaubt 1 Jahr früher fertig zu werden.
Diese Alternative bedeutet zwar mehr Stress, aber eben den Vorteil früher fertig zu werden und damit auch (spekulativ) bessere Einstellungschancen (stimmt das?).

Ich wollt euch jetzt einfach mal erzählen, wie dieser neue Plan so aussieht und dann Meinungen dazu hören, ob ich irgendwelche Faktoren übersehen habe oder falsch gewichte oder so.
Vielleicht noch zu meiner Hintergrundsituation: Für beide meiner Sprachen war ich 1 Jahr im Ausland und habe schon immer eher viele Scheine gemacht pro Semester (7-10 Scheine), würde mich also als mehr oder weniger sprachlich kompetent (im Vergleich zu anderen Studenten eher oberes Drittel) und stressresisten bezeichnen.

Also die "neue Planung":
Nächstes Sommersemester noch ein "normales" Semester mit einigen Scheinen,
im Winter 10/11 würde ich dann die Zula schreiben, ein HS Neues Testament besuchen und mich aufs Englischexamen vorbereiten,
zum Frühjahrtermin 2011 dann das 1. Staatsexamen in Englisch,
nach Englisch (also im Sommersemester 2011) dann die Hausarbeit für NT und Examensvorbereitung für Theologie und Französisch (wobei die Französischnote nur für meinen Schnitt zählt, wenn die diesen verbessert - das Gewicht in dieser Zeit liegt also auf Theo)
und dann zum Herbsttermin 2011 1. Staatsexamen ev. Theologie und Französisch.

Ich sehe folgende Nachteile:
Vor allem das Wintersemester 2010/11 wird wahrscheinlich sehr stressig
Auf 2 Fächer an einem Termin lernen ist bestimmt auch nicht leicht
Insgesamt könnte (wird?) wohl meine Note darunter leiden

Allerdings:
Können Studenten nach der Regelstudienzeit ja auch nicht mehr splitten und müssen 2 Fächer zusammen machen - und schaffen dies auch
Kann ich Französisch locker angehen, weil es ja wahrscheinlich nicht zählt
Werde ich spätestens im Sommer 2010 meinen Nebenjob aufgeben und hab dann mehr Zeit als jetzt
Habe ich (bereits beim LLPA angefragt), wenn ich gar nicht zufrieden bin, die Möglichkeit ein Fach zur Notenverbesserung nochmal zu schreiben, da ich vor der Regelstudienzeit fertig bin. Wenn also Englisch schlecht wird könnte ich im Herbst 11 nur Theo machen, dann FJ 12 nochmal Englisch und Herbst 12 Franz und dann wie geplant 2012 ins Ref.

Meine Fragen an euch:
Denkt ihr der Plan ist so durchführbar (v.a. Winter 10/11)?
Hat jemand von euch Examen gemacht ohne zu splitten? Und welche Efahrungen damit?
Haltet ihr es auch für sinnvoll möglichst früh fertig zu werden?
Zu welcher Variante würdet ihr mir raten? - Entscheiden muss ich dann selber, aber ich würde gerne Meinungen von "alten Hasen" hören, die das 1. Examen schon hinter sich haben
Habe ich etwas übersehen?

Danke schon jetzt fürs Lesen und Antworten

Illi-Noize
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Beitrag von Illi-Noize »

Hat jemand von euch Examen gemacht ohne zu splitten? Und welche Efahrungen damit?
Ist in Bayern ganz normal, dass man seine beiden Unterrichtsfächer zusammen ablegt. Das waren bei mir 7 schriftliche und 7 mündliche, EWS (1 schriftlich, 2 mündlich) hatte ich vorgezogen. Wie der Umfang in BW ist, das kann ich natürlich nicht sagen. Aber ich glaube kaum, dass der Umfang da den aus Bayern um ein Vielfaches übersteigt, trotz Föderalismus sollte das ja Bundesweit schon unter dem Strich halbwegs "gleich viel" überall sein?
Haltet ihr es auch für sinnvoll möglichst früh fertig zu werden?
Die die Zahl der Referendare ständig steigt: Ja, ich würde "Gas geben".

bonsai_kitten

Beitrag von bonsai_kitten »

also ich würde mir das ganze gut überlegen.. einerseits ist es bestimmt auch nervenaufreibend, 1 1/2 jahre lang in ner prüfungsphase zu stecken, andererseits ist es wirklich heftig, 2 fächer gleichzeitig zu machen.
ich kann nur von meinen erfahrungen mit deutsch und geschichte berichten.. das waren 2 themen schriftlich und 15 mündlich. und in den fächern muss natürlich auch extrem viel gelesen werden. bei mir war es so, dass ich die regelstudienzeit überschritten hatte und deshalb keine andere wahl hatte. im nachhinein bin ich natürlich auch froh, dass es vorbei ist, trotzdem war es eine extremst stessige und aufreibende zeit. im endeffekt hab ich dann auch nur einen schnitt von 2,5 geschafft, war aber einfach nur froh, als alles vorbei war.
ich würde mich selbst eigentlich auch als relativ stressresistent bezeichnen, deshalb hab ich das auch alles gepackt - wenn ich mir da mitstudenten anschaue, die schon mit nur einem fach nen halben nervenzusammenbruch hatten....

schlussendlich liegt es bei dir, wie schnell du fertig werden möchtest, wie "stark" du dich einschätzt. ein zuckerschlecken wird es nicht, aber zu schaffen ist es. ich wünsche dir auf jeden fall ganz viel glück.

nussi
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Beitrag von nussi »

Ich hab ja, wenns hart auf hart kommt auch jederzeit die Option nochmal anzutreten. Allerdings habe ich jetzt erfahren, dass bei der Einstellung direkt nach dem Ref erstmal nur die Note des 1. Stex zählt (weil die des 2. noch nicht feststeht). Ab wann ist denn ein Staatsexamen "schlecht"? Schon bei 2,5 oder ab 3? Wie schätzt ihr das ein?
Wenn die Note nämlich so immens wichtig ist, würde das wohl für auf 3 Termine splitten oder das 3. Fach während des Refs machen sprechen, oder? Hat damit jemand Erfahrungen?

Stefan24
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Beitrag von Stefan24 »

Wenn du Ref in BW machen willst, dann zählt die Note des ersten Examens nicht für die Zulassung zum Ref, Momentan werden alle Bewerber (egal mit welcher Note - Hauptsache bestanden) zugelassen.

Die Note des ersten Examens hat dann 50%, die des zweiten Examens ebenfalls 50% Gewicht in der "Endnote", mit der du dich nach dem Ref auf Stellen bewirbst. Und hier ist es momentan so, dass sehr viele Stellen schulscharf ausgeschrieben werden, d.h. die Einstellung nicht nur nach Notenschnitt erfolgt. Die Noten zählen schon auch, aber ein SL muss nicht unbedingt den Bewerber mit der besten Note einstellen, wenn jemand anders besser auf die Stelle passt.

Da aber in zwei, drei Jahren die Stellenlage sich MASSIV (mit ev. Theologie allerdings nicht ganz so sehr, wohl aber mit Englisch und Französisch) verschlechtern wird, würde ich schon nicht nur darauf achten zu bestehen, sondern auch eine möglichst gute Note, soweit man das in der Hand hat, anstreben.
StR seit 09/09. Individualist seit Geburt.
Eigene Meinung schon immer.

nussi
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Beitrag von nussi »

Mhm... aber die Verschlechterung der Jobsituation spricht doch auch für einen schnellen Abschluss... bin echt so unschlüssig

Stefan24
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Beitrag von Stefan24 »

Die Entscheidung wird dir keiner Abnehmen können. Und dir etwas zu raten ist auch schwer, weil dich keiner kennt. Es weiß niemand von uns, wie du mit Stress umgehst, welcher Lerntyp du bist: geht bei dir das Lernen schnell, kannst du große Mengen Stoff schnell aufnehmen...?) und wie deine Prüfer ticken... Mut zur Lücke kann manchmal gut sein und helfen, manchmal auch "nach hinten" losgehen... das weiß man (leider) immer erst hinterher.

Du hast doch sicher Kommilitionen und Freunde, die auch LA studieren und dir eher Tipps und Ratschläge geben können... vllt können auch deine Prüfer etwas dazu sagen... sie haben schon viele Prüfungen abgenommen und viel von Prüflingen und deren Situation gehört.

Prinzipiell: ich würde dir raten, zwei Fächer zu einem Termin zu machen und "früher" ins Ref zu gehen... Viele haben (aus Gründen der Terminüberschreitung o.ä.) zwei Fächer zu einem Termin prüfen lassen und haben es geschafft...

"Gefährlich" kann es aber werden, wenn du länger krank wirst oder andere "Schicksalsschläge" eintreten sollten ... aber dafür ist niemand gefeiht... darauf sollte man bei der Planung (wenn keine Krankheiten bekannt sind) keine Rücksicht nehmen...

Riskant ist es aber schon, noch nicht alle Scheine zu haben und sie zu einem gewissen Zeitpunkt zu brauchen... was machst du, wenn du dann einen Schein nicht kriegst und dir die Zulassungsvorraussetzungen fehlen?? Dann wird es echt knifflig... ich würde auf jeden Fall schauen, dass ich bei der Meldung zur Prüfung alle Pflichtscheine "in trockenen Tüchern" habe... dann kan n da schonmal nichts mehr schiefgehen.

Dann musst du dir ein "idiotensicheres" Thema für die Arbeit suchen, mit dem du auch ganz sicher in der gegebenen Zeit fertig wirst, selbst wenn du parallel noch anderes zu tun hast.
Will sagen: eines, das bereits mit gut zugänglicher Sekundärliteratur "beackert" worden ist. In deiner Situation würde ich in der ZuLa keine "Experimente" machen...
StR seit 09/09. Individualist seit Geburt.
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