Jung ins Referendariat?

[jackymeyer]

Hallöchen,

ich stehe gerade am Anfang meines Master-Studiums und könnte dieses ohne Probleme schon nach 2 Semestern beenden. Nun frage ich mich, ob ich mit 23 zu jung für das Referendariat bin, da ich von vielen Mitstudenten gehört habe, dass das gerade bei den Prüfern nicht gut ankommt.
Es ist klar, dass das auch immer von der Person abhängt. Ich sehe nicht jünger aus, als ich bin, aber auch nicht wirklich älter. Was vielleicht noch wichtig ist: Ich bin kein grauses Mäuschen und habe eine laute kraftvolle Stimme.
Würdet ihr mir, wie meine Mitstudenten, davon abraten so früh ins Ref zu gehen? Hat vielleicht jemand diesbezüglich Erfahrungen gemacht?

Danke schonmal für eure Antworten!

[Stark]

Ich würde nicht prinzipell wegen des Alters abraten. Der Alterunterschied zu den Schülern ist rein äußerlich zwei Jahre später auch nicht wesentlich größer - ich meine damit, dass sie dich zwei Jahre später nicht als wesentlich älter oder gereifter wahrnehmen würden.

Allerdings würde ich an deiner Stelle ausnutzen, noch so jung zu sein, und andere Erfahrungen sammeln. Unterrichten wirst du noch, bis du 67 bist (oder noch länger), da kannst du jetzt noch spannende Praktika, eine interessante Ausbildung oder ausgedehnte Auslandserfahrungen machen, ohne plötzlich "zu alt" (- was ist das schon?) zu sein.

Außerdem reift man durch solche Erfahrungen auch in der Persönlichkeit - und das kann als Lehrer nicht schaden; als Ref übrigens auch nicht.

[llindarose]

Ich wäre nie auf die Idee gekommen nicht so früh wie möglich ins Ref zu starten und somit auch so schnell wie möglich fertig zu werden.

Ich habe mein Ref selbst mit 23 begonnen, war mich 25 fertig. Ich habe nie Probleme mit irgendwas gehabt und ich sah immer sehr jung aus.

Du wilslt doch irgendwann auch mal richtiges Geld verdienen und ne Familie gründen. Ich wurde mit 28 auf Lebenszeit verbeamtet und bin froh, dass ich das alles hinter mir habe.

[Fränzy]

Hallo,

ich war auch jung im Referendariat. In der Schule war das völlig unerheblich, älter als die Schüler war ich ohnehin. Allerdings: Die Seminarfuzzis haben dann und wann darauf herum geritten, dass ich (und andere junge Refs) lebensunerfahren, unreif usw. sind. Ich ärgere mich immer noch darüber, weil das Alter nicht unbedingt etwas darüber aussagen muss, was man schon erlebt hat. Ich denke, dass der ein oder andere über 30jährige auch ohne jede Not (Kind/Krankheit what ever) länger für das Studium gebraucht hat.

Allerdings bin ich dennoch froh, dass ich mit 25 fertig war mit dem 2. Examen, weil ich noch ein Studium draufgesetzt habe. Habe zwar währenddessen gearbeitet, aber man will ja irgendwann auch fertig werden. Das war ich dann mit 28, wo andere gerade erst mit dem Ref anfangen.

Gruß

Franzi

[jackymeyer]

Danke für die schnellen Antworten!
Das nenne ich mal eine super Community
Ich überlege, ob ich die Zeit nutze, um Kunst als Drittfach zu studieren, da Kunst auch eine Leidenschaft von mir ist. Dadurch hätte ich wahrscheinlich bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt (meine Fächerkombi ist Deu/ Eng), aber mehrere Leute haben mir davon abgeraten, weil man sonst angeblich ausgenutzt wird.
Was sagt ihr zu meiner Idee? Macht es Sinn?

[Fränzy]

In Bezug auf die Stellen vielleicht nicht, allerdings sind Eng und Deu Korrekturfächer, Kunst nicht. Aus der Sicht schon überlegenswert.

Warum solltest Du als Kunstlehrerin ausgenutzt werden?

[jackymeyer]

Diese Frage stelle ich mir auch. In meinem Schulpraktikum habe ich mit mehreren Lehrern darüber gesprochen, ein Drittfach zu nehmen und die Antwort bekommen, dass man dann ausgenutzt würde...
Hat jemand von euch ein Drittfach studiert? Mit wie vielen Semstern muss ich denn da rechnen?