Anerkennung Staatsexamen in Bayern

Habt ihr Fragen speziell an Ehemalige? Einige Junglehrer, die auch in der Referendarsbetreuung tätig sind, versuchen euch zu helfen.
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Clara76

Re: Anerkennung Staatsexamen in Bayern

Beitrag von Clara76 »

...
Zuletzt geändert von Clara76 am 01.02.2013, 20:10:18, insgesamt 1-mal geändert.

Illi-Noize
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Re: Anerkennung Staatsexamen in Bayern

Beitrag von Illi-Noize »

Es reicht schon, wenn man Schüler aus bestimmten anderen Bundesländern bekommt, das Zeugnis mit ganz guten Noten sieht und dann dem Kind erstmal klarmachen muss, dass es doch besser eine Klasse wiederholen sollte - wenn es nicht chancenlos sein möchte ;-)

PS: Es gibt natürlich immer Ausnahmen:
a) Kind kommt aus leistungsstarkem Bundesland
b) Kind ist extrem fleißig und holt die Lücken auf
Habe in meiner 9. aktuell ein Mädel, die kam letztes Jahr während der 8. Klasse und hat inzwischen alle BwR-Inhalte der 7. und 8. Klasse, die ihr gefehlt haben, wunderbar nachgelernt.

Pattzer

Re: Anerkennung Staatsexamen in Bayern

Beitrag von Pattzer »

Habe ich nicht, da bin ich ganz ehrlich.

Mir reichen die länderübergreifenden Vergleichstests.....

ritesa
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Re: Anerkennung Staatsexamen in Bayern

Beitrag von ritesa »

Pattzer hat geschrieben:
ritesa hat geschrieben: Das Grundproblem ist meiner Meinung nach der Bildungsföderalismus, der von den Bundesländern - verständlicherweise - mit Zähnen und Klauen verteidigt wird. Die Idee der Dezentralisierung von Entscheidungen ist ja grundsätzlich nicht verkehrt, nur wenn das dazu führt, dass man als Lehrer kaum das Bundesland wechseln kann, weil die Anforderungen oder Verfahren so verschieden bzw. die Eitelkeiten so groß sind, bleiben am Ende nur Nachteile für alle und jede Menge kosten- und zeitintensive Bürokratie.

Im Bereich Abitur und Lehrerausbildung ist es dringend notwendig, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, um den Austausch zu vereinfachen und Vergleichbarkeit zu gewährleisten. In diesem Rahmen kann dann ja jedes Bundesland frei gestalten.
Du begehst einen Fehler, wenn du denkst, Lehrerausbildung und Bildungssystem sind dazu da, Lehrern den Bundeslandwechsel zu ermöglichen. Es geht darum, die bestmögliche Bildung für die in diesem Bundesland zu unterrichtenden Kinder zu gewährleisten. Alle Vergleichstests zeigen, dass Bayern da nicht völlig falsch unterwegs ist.

Solange andere Bundesländer massive Rückstände auf die Spitzenbundesländer haben, darf es keine Zentralisierung der Schulsysteme geben. Denn was käme sonst hierbei heraus? Ein Nivellieren nach unten und in allen Bundesländern würde etwa auf Bremer Niveau unterrichtet werden - na, vielen Dank!
Natürlich geht es darum, die bestmögliche Bildung für die in diesem Bundesland zu unterrichtenden Kinder zu gewährleisten. Nur inwiefern unterscheidet sich diese bestmögliche Bildung von Bundesland zu Bundesland? Bei den Grundlagen wohl kaum. Also ist das übergeordnete Ziel die bestmögliche Bildung für alle Kinder in Deutschland, in Europa, ja weltweit. Dazu müssen die jeweiligen Gegebenheiten berücksichtigt werden, aber die Grundlagen und Grundziele sind dieselben.

Deutschland ist ein föderalistischer Bundesstaat; mit Abitur aus einem Bundesland kannst du in ganz Deutschland studieren - da sollte auch für die Schüler eine Vergleichbarkeit gegeben sein. Und dass Lehrer das Bundesland wechseln können ist unter dem Aspekt der Mobilität und Flexibilität nicht nur für den einzelnen Lehrer, sondern auch für die Bildungssysteme der einzelnen Länder von Vorteil, da somit Überschüsse und Mangel einfacher ausgeglichen werden können.

Bitte liefere eine wissenschaftlich fundierte Begründung, warum bei Angleichung eine Nivellierung nach ganz unten stattfinden soll. Dies kann unter gewissen Umständen passieren, ist aber in keinster Weise vorgegeben. Diese Argumentation entspringt m.M. nach einem Bildungsprotektionismus, der allen mehr schadet als hilft und eine konstruktive Zusammenarbeit behindert.
Lieber befristet und glücklich als Planstelle und unglücklich.
Städtisches Gymnasium München - jetzt auch mit Planstelle.

ritesa
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Re: Anerkennung Staatsexamen in Bayern

Beitrag von ritesa »

Pattzer hat geschrieben:Habe ich nicht, da bin ich ganz ehrlich.

Mir reichen die länderübergreifenden Vergleichstests.....
"Im Gymnasium schließlich erreicht der Stellenwert der schulischen politischen Bildung mit etwa 0,66 Jahreswochenstunden seinen Tiefststand. Es besteht hierbei jedoch erneut eine große Spannweite der Werte zwischen den Ländern: Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Berlin überbieten den Mittelwert deutlich, während Sachsen, Thüringen und Bayern auf die letzten Plätze fallen."

Beim Länder-Ranking zur politischen Bildung (hier fließen noch andere Faktoren mit ein) kommt Bayern auf Platz 15.

(http://www.politische-bildung-bayern.ne ... -vergleich)

Bei einem bundesweiten Vergleichstest zur politischen Bildung schnitten bayer. Schüler (9. Klasse) am schlechtesten ab. Klar, an fast allen bayer. Gymnasien gibt es erst ab der 10. Klasse Sozialkunde. Allerdings stellt sich hier die Frage: Wo liegen die Prioritäten? Politikunterricht für andere Fächer zurückstellen - oder andersrum? Was ist wichtiger?

Dazu würde ich gerne mal deine Meinung hören.
Lieber befristet und glücklich als Planstelle und unglücklich.
Städtisches Gymnasium München - jetzt auch mit Planstelle.

Pattzer

Re: Anerkennung Staatsexamen in Bayern

Beitrag von Pattzer »

Sag mir doch, wie es anders laufen könnte?

Es gibt doch Untersuchungen, dass bay. Schüler mehr als ein Jahr Vorsprung etwa auf Bremer Schüler haben!
Von meinen Erfahrungen an der Universität kann ich weiter berichten, dass Leute, die ihr Abitur in Berlin oder Hamburg gemacht haben, bei weitem nicht so fit im Stoff sind, wie etwa Absolventen aus Baden-Württemberg oder Bayern.

Sag mir doch du, wie eine Angleichung anders aussehen könnte als mit einem Absenken des Niveaus?
Das hieße doch, dass die genannten Bundesländer im Moment nicht das Ziel verfolgen, eine bestmögliche Bildung zu gewährleisten!
ritesa hat geschrieben:
Pattzer hat geschrieben:
ritesa hat geschrieben: Das Grundproblem ist meiner Meinung nach der Bildungsföderalismus, der von den Bundesländern - verständlicherweise - mit Zähnen und Klauen verteidigt wird. Die Idee der Dezentralisierung von Entscheidungen ist ja grundsätzlich nicht verkehrt, nur wenn das dazu führt, dass man als Lehrer kaum das Bundesland wechseln kann, weil die Anforderungen oder Verfahren so verschieden bzw. die Eitelkeiten so groß sind, bleiben am Ende nur Nachteile für alle und jede Menge kosten- und zeitintensive Bürokratie.

Im Bereich Abitur und Lehrerausbildung ist es dringend notwendig, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, um den Austausch zu vereinfachen und Vergleichbarkeit zu gewährleisten. In diesem Rahmen kann dann ja jedes Bundesland frei gestalten.
Du begehst einen Fehler, wenn du denkst, Lehrerausbildung und Bildungssystem sind dazu da, Lehrern den Bundeslandwechsel zu ermöglichen. Es geht darum, die bestmögliche Bildung für die in diesem Bundesland zu unterrichtenden Kinder zu gewährleisten. Alle Vergleichstests zeigen, dass Bayern da nicht völlig falsch unterwegs ist.

Solange andere Bundesländer massive Rückstände auf die Spitzenbundesländer haben, darf es keine Zentralisierung der Schulsysteme geben. Denn was käme sonst hierbei heraus? Ein Nivellieren nach unten und in allen Bundesländern würde etwa auf Bremer Niveau unterrichtet werden - na, vielen Dank!
Natürlich geht es darum, die bestmögliche Bildung für die in diesem Bundesland zu unterrichtenden Kinder zu gewährleisten. Nur inwiefern unterscheidet sich diese bestmögliche Bildung von Bundesland zu Bundesland? Bei den Grundlagen wohl kaum. Also ist das übergeordnete Ziel die bestmögliche Bildung für alle Kinder in Deutschland, in Europa, ja weltweit. Dazu müssen die jeweiligen Gegebenheiten berücksichtigt werden, aber die Grundlagen und Grundziele sind dieselben.

Deutschland ist ein föderalistischer Bundesstaat; mit Abitur aus einem Bundesland kannst du in ganz Deutschland studieren - da sollte auch für die Schüler eine Vergleichbarkeit gegeben sein. Und dass Lehrer das Bundesland wechseln können ist unter dem Aspekt der Mobilität und Flexibilität nicht nur für den einzelnen Lehrer, sondern auch für die Bildungssysteme der einzelnen Länder von Vorteil, da somit Überschüsse und Mangel einfacher ausgeglichen werden können.

Bitte liefere eine wissenschaftlich fundierte Begründung, warum bei Angleichung eine Nivellierung nach ganz unten stattfinden soll. Dies kann unter gewissen Umständen passieren, ist aber in keinster Weise vorgegeben. Diese Argumentation entspringt m.M. nach einem Bildungsprotektionismus, der allen mehr schadet als hilft und eine konstruktive Zusammenarbeit behindert.

Leilala
Beiträge: 11
Registriert: 06.12.2012, 14:04:07
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Re: Anerkennung Staatsexamen in Bayern

Beitrag von Leilala »

Bei PISA sollte aber auch bedacht werden, wer in die Tests einbezogen wurde. Sonderschulen wurden nicht erfasst und in Bayern besuchen überdurchschnittlich viele Schüler mir Migrationshintergrund Sonderschulen...
Altbekannt: Traue nie einer Statistik, die du nicht selbst usw...

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