Anerkennung Staatsexamen in Bayern

Habt ihr Fragen speziell an Ehemalige? Einige Junglehrer, die auch in der Referendarsbetreuung tätig sind, versuchen euch zu helfen.
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Clara76

Re: Anerkennung Staatsexamen in Bayern

Beitrag von Clara76 »

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Zuletzt geändert von Clara76 am 01.02.2013, 20:07:24, insgesamt 1-mal geändert.

Leilala
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Re: Anerkennung Staatsexamen in Bayern

Beitrag von Leilala »

@Clara: Dass Bayern ein beliebtes Ausweichland für sonst vielleicht leer ausgehende Ref-Anfänger ist, war mir bisher nicht bewusst, ist aber offensichtlich ein ernstes Problem. Ich hab zu diesem Thema auch nur eine Anekdote beizusteuern: In NRW wurde uns Studierenden vor vier Jahren noch eingebläut: Ihr könnt eigentlich überall das Ref machen, aber in Bayern braucht ihr es gar nicht erst probieren, die nehmen euch eh nicht. Entsprechend überrascht und erfreut war ich, als es dann doch klappte.

@Phinchen: Ich habe bisher abseits dieses Forums noch nie mit solchen Aussagen zu tun gehabt und mich immer willkommen gefühlt, lass dich also bitte nicht abschrecken!

@ SylviaR: Es gibt wohl die Möglichkeit, für das Einsatzjahr monatliches Trennungsgeld zu beantragen. Inwieweit das die Kosten auffängt und wie die genauen Regeln dazu sind, weiß ich leider nicht. HIer ein Thread dazu, vielleicht steht was Interessantes drin: viewtopic.php?t=10277

User65
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Re: Anerkennung Staatsexamen in Bayern

Beitrag von User65 »

Clara76 hat geschrieben:Da nun in Bayern jeder zum Ref zugelassen wird, blockieren die akutellen Referendare also Stellen, die die Leute im Jahrgang vor ihnen - die gerade fertig geworden sind - eigentlich dringend brauchen. Je mehr Referendare, desto weniger Stellen also.
Nachdem nun in anderen Bundesländern NICHT alle zum Ref zugelassen werden, kommen überdurchschnittlich viele "Fremd-Refs" nach Bayern und besetzen somit schon Stellen, bevor sie überhaupt mit dem Ref fertig sind. Das Problem wäre entschärft, wenn ALLE Bundesländer ALLE Refs zulassen würden, denn dann würde sich das besser verteilen. So ist es aber tatsächlich ein echtes Problem.
Würde mich natürlich auch ärgern. Vorwürfe sind aber nicht den Leuten zu machen, die diese "Vergünstigung" in Anspruch nehmen, sondern den Leuten, die diese "Vergünstigung" gewähren. Beschwerden deshalb an die Bayrische Staatskanzlei: poststelle@stk.bayern.de. Hier wird man sich der Sache sicher annehmen.
Pattzer hat geschrieben:Und ja, ich kann es nicht leiden, wenn Leute irgendwo neu auftauchen, sich bewusst darauf einlassen, aber dann alles ändern wollen!
Ja, das ist oft so bei den Fremden und Zugezogenen. Aber solange sie dich nicht stören, kann es dir ja egal sein.
Pattzer hat geschrieben:dass wir Bayern besser als eigenes Land zurechtkämen!
Da bin ich mir nicht sicher, aber es würde auch mich sehr freuen, wenn der Bayerische Freistaat unseren (!) bundesrepublikanischen Staatenbund und natürlich auch den der Europäischen Union verlassen würde. Der zähklebrige bayerische Konservativismus hinterlässt leider auch in anderen Bundesländern seine Spuren. Wenn ich in irgendeiner Form zur Bildung eines unabhängigen Bayerischen Nationalstaates beitragen könnte, würde ich das wirklich gerne tun.
Katta hat geschrieben:Ich kann nicht ganz verstehen, warum "die" Bayern (also die, die sich hier geäußert haben), über die "Zugezogenen" aufregen, da bräuchte ich etwas Erklärungshilfe bitte.
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Bayerische Referendare oder Lehramtsstudenten unabhängig von ihren Fächern auch noch in bayerischer (sic!) Geschichte geprüft werden. Vermutlich eine Vorgabe des Bayerischen Außenministerium.
Leilala hat geschrieben:In NRW wurde uns Studierenden vor vier Jahren noch eingebläut: Ihr könnt eigentlich überall das Ref machen, aber in Bayern braucht ihr es gar nicht erst probieren, die nehmen euch eh nicht.
Im Einzelfall kann das auch klappen. Ich weiß aber mit Sicherheit, dass z. B. die Anerkennung eines niedersächsischen Staatsexamens durch niederländische Behörden wesentlich einfacher ist als durch bayerische Behörden.
Man kann auch ohne Alkohol Spaß beim Feiern haben. Aber ich gehe auf Nummer sicher.

Clara76

Re: Anerkennung Staatsexamen in Bayern

Beitrag von Clara76 »

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Zuletzt geändert von Clara76 am 01.02.2013, 20:07:15, insgesamt 2-mal geändert.

User65
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Re: Anerkennung Staatsexamen in Bayern

Beitrag von User65 »

Ich gebe zu, dass dies hier nur anklang:
Clara76 hat geschrieben:Durch eine Vielzahl von Bewerbern aus anderen Bundesländern, die zumindest zum größten Teil für ihr eigenes System nicht gut genug waren, stehen am Ende viele fertig ausgebildete Lehrer mit zweitem Staatsexamen auf der Straße.
Für mich hörte sich das so an: "Die dümmsten Ausländer nehmen uns hier die Arbeit weg."

Richtig könnte m. E. der Satz ohne ausländerfeindliche Konnotation so lauten: "Durch die fehlerhafte Politik meiner CSU-geführten Landesregierung, die einen Einsatz von nichtbayerischen Referendaren zulässt, stehen viele fertig ausgebildete Lehrer auf der Straße."
Clara76 hat geschrieben:Es gibt im Referendariat für alle Refs das Seminarfach "Grundfragen staatsbürgerlicher Bildung", das sich mit dem wirtschaftlichen und politischen System der Bundesrepublik beschäftigt. In diesem Zusammenhang wird natürlich auch der bayerische Landtag thematisiert, aber eher nebenbei als Thema von vielen.
Ich habe hier dann wohl einen Fehler gemacht und danke für die Klarstellung.
User65 hat geschrieben:Die "besondere Qualtität und die hohen Ansprüche des bayerischen Schulsystems" wurde vor allem in NRW und Hessen immer wieder angesprochen
Nun aber mal die Katze aus dem Sack. Ist das bayerische Lehrerausbildungssystem denn nun besser als die außerfreistaatlichen Lehrerausbildungssysteme?
Man kann auch ohne Alkohol Spaß beim Feiern haben. Aber ich gehe auf Nummer sicher.

Clara76

Re: Anerkennung Staatsexamen in Bayern

Beitrag von Clara76 »

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Zuletzt geändert von Clara76 am 01.02.2013, 20:13:27, insgesamt 4-mal geändert.

Illi-Noize
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Re: Anerkennung Staatsexamen in Bayern

Beitrag von Illi-Noize »

User65 hat geschrieben:Nun aber mal die Katze aus dem Sack. Ist das bayerische Lehrerausbildungssystem denn nun besser als die außerfreistaatlichen Lehrerausbildungssysteme?
Man könnte hier wie folgt argumentieren: Bayern schneidet in sämtlichen Vergleichstests überdurchschnittlich gut ab. Und das liegt sicherlich auch mit an den Lehrern, die für die Wissensvermittlung die Verantwortung tragen... Aber es spielen natürlich auch noch weitere Faktoren eine Rolle ;-)

Aber mal unabhängig von diesem Stammtischargument kann man durchaus Vorteile finden, z. B., dass die bayrischen Seminarlehrer an RS und GYM selbst auch noch aktiv an der gleichen Schule, an der die Referendare im Seminarjahr sind, unterrichten, was wohl in anderen Bundesländern nicht der Fall ist. Es entfällt die lästige Pendelei unter der Woche zwischen Schule und Seminar - bei uns ist das alles "in einem Haus". Sehr praktisch und - wie ich hier mehrfach vom ehemaligen User SL gelesen hatte - finanziell günstiger als die Systeme der anderen Bundesländer.

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