Verhalten bei Lehrprobe eines Mitreferendars

Habt ihr Fragen speziell an Ehemalige? Einige Junglehrer, die auch in der Referendarsbetreuung tätig sind, versuchen euch zu helfen.
Antworten
Anna1979
Beiträge: 130
Registriert: 07.07.2006, 16:01:37
Wohnort: NRW

Verhalten bei Lehrprobe eines Mitreferendars

Beitrag von Anna1979 »

Hallo!

Ich habe jetzt den ersten Monat meines Refs hinter mir und darf nächste Woche bei einer Lehrprobe eines anderen Referendars unserer Schule (der aber schon ein Jahr im Ref. ist) anwesend sein und zuschauen. Beim anschließenden Gespräch mit seinem Fachleiter soll ich ebenfalls anwesend sein.

Meine Frage ist nun, welches Verhalten von mir erwartet wird? Klar, während der Unterrichtsstunde möglichst ruhig und unauffällig sein ... aber soll ich mir auch Notizen zu der Stunde machen (so wie bei der "normalen" Hospitation halt)? Wird von mir erwartet, dass ich mich in das anschließende Gespräch irgendwie einbringe (so nach dem Motto "Frau M., was ist Ihnen in der Stunde besonders aufgefallen?" und dann wird von mir eine Antwort erwartet)?

LG,
Anna

Dickie
Beiträge: 1267
Registriert: 23.03.2006, 18:29:24
Wohnort: Schleswig-Holstein (Grundschule)

Beitrag von Dickie »

meinst du mit lehrprobe einen normalen unterrichtsbesuch oder eine prüfung? also ich würde mir, wenn es ein besuch ist, ruhig notizen machen. ich denke, im anschließenden gespräch brauchst du nichts zu sagen. war bei uns zumindest so. notizen sind erlaubt. vielleicht bekommst du ja auch den unterrichtsentwurf von deinem mitreffi. dann kannst du auch beim anschließenden gespräch aufschreiben, was gesagt wird. wenn es eine prüfung ist, DARFST du nichts aufschreiben und auch nichts sagen. da darfst du einfach nur ganz ruhig dabei sitzen und still sein ;-)

Erdnuckel
Beiträge: 69
Registriert: 06.05.2006, 8:05:26
Wohnort: Bremen; Ge und Sp für Gym in NDS

Beitrag von Erdnuckel »

Also, ich kann dir ja mal erzählen, wie es bei unseren UB- und BuB Besprechungen ist.
Zuerst "darf" der Ref sein Meinung dazu abgeben. Danach die Mitrefs. Sie können/ sollen in einigen Worten erzählen, was ihnen zu der Stunde einfällt/ ihnen aufgefallen ist. Offiziell darf und soll man alles sagen (auch kritisieren, wenn es angebracht ist) aber in der Regel ist es so, das man als Mitref betont, was einem positiv aufgefallen ist. Negatives feedback wird der Ref noch genung bekommen. (Und Kritisches kann man ihm auch noch unter 4 Augen sagen - meine Meinung) Danach kommen Ausbildungslehrer und Schulleiter zu Wort (sofern vorhanden) und am Ende dann Fachleitung und Seminarleitung.
Während der Stunde verhälst du dich natürlich leise. Du kannst dir Stichpunkte machen, musst aber nicht. Im Normalfall bekommst du den Entwurf ja auch schon vorher, dann kannst du schauen, was die Stunde erreichen soll und gucken, wie der Ref das umsetzt.
Ich find solche Besprechungen immer sehr informativ. Zum einen siehst du, wie deine Mitrefs unterrichten und zum anderen erfährst du, wie eine Stunde aussehen kann und sollte. Wenn man nicht direkt betroffen ist, empfindet man die Kritik ja auch objektiver und kann sie besser umsetzen, so geht es mir zumindest...

Ich hoffe, ich konnte dir helfen... Hab keine Angst, nur zu! Es macht spass!

Anna1979
Beiträge: 130
Registriert: 07.07.2006, 16:01:37
Wohnort: NRW

Beitrag von Anna1979 »

Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Es handelt sich um einen normalen Unterrichtsbesuch.

Lili
Beiträge: 1940
Registriert: 21.12.2005, 15:24:07
Wohnort: Bayern (Grundschule)

Beitrag von Lili »

Bin da voll und ganz einer Meinung mit Erdnuckel. So ist das bei uns auch. Negatives Sagen ist tabu, denn manches fällt dem Seminarleiter einfach nicht auf... 8)

Man sollte sich halt einfach so verhalten, wie man sich das von seinen Mitrefs auch wünschen würde.

Anna1979
Beiträge: 130
Registriert: 07.07.2006, 16:01:37
Wohnort: NRW

Beitrag von Anna1979 »

Vielen Dank für die weiteren Antworten. Ihr habt mir sehr geholfen.
Selbstverständlich würde ich nie etwas Negatives sagen, ging mir nur darum, ob ich überhaupt um Meinungsäußerung gebeten werde.
Ich werde mir dann während des Unterrichtsbesuchs einen oder mehrere positive Aspekte herausgreifen, die ich dann im Gespräch - wenn ich denn gefragt werde - ansprechen kann.

Erdnuckel
Beiträge: 69
Registriert: 06.05.2006, 8:05:26
Wohnort: Bremen; Ge und Sp für Gym in NDS

Beitrag von Erdnuckel »

Die müssen auch immer gar nicht mit der egtl Unterrichtsplanung zu tun haben. Bei einem Kollegen von mir war es einmal so, das während seines BuB's zwei Störungen von Aussen stattfanden. Erst kam ein Mädchen in die Tür und hat nach dem OHP gefragt - Schwupp war er weg - und dann stand unser Rektor aufeinmal in der Tür, weil er dringend mit zwei Schülern sprechen musste - schwupp, waren die auch weg. Das "doofe" daran war, das einer dieser Schüler zu den "schlechteren" gehörte und mein Kollege sich überlegt hatte, extra ihn was vortragen zu lassen, damit nicht immer nur die "Guten" reden.
Ich habe dann in der Besprechung erwähnt, das es mir positiv aufgefallen ist, das er so Souverän mit den Unterrichtsstörungen umgegangen ist (ist er nämlich). Das mal so als kleines Beispiel am Rande, was man sagen kann, wenn man noch nicht beurteilen kann oder will was einem an der egtl Stundendurchführung aufgefallen ist...

Antworten