Rico hat geschrieben:Ich kenne keine Zahlen, aber die meisten privaten Schulen sind doch wohl staatlich anerkannte Schulen in kirchlicher Trägerschaft, in denen die Lehrer weitgehend unter gleichen Bedingungen arbeiten wie an staatlichen Schulen und an denen kein Schulgeld gezahlt wird. Dementsprechend gemischt kann auch die Schülerschaft sein.
Nach meiner Erfahrung identifizieren sich Schüler, Lehrer und Eltern sich mit einer solchen Schule viel stärker als dies an einer staatlichen Schule der Regelfall ist. Darin sehe ich einen großen Pluspunkt.
Eben. Deswegen sollte man auch immer mit diesem Vorurteil "Privatschule = Schule für Reiche" vorsichtig sein, denn ich glaube, dass das nur auf die wenigsten Schulen zutrifft.
Natürlich leben Privatschulen in gewisser Hinsicht von ihrem Ruf, aber ich glaube nicht, dass sie es in Zeiten von einem absoluten Privatschul- Boom nötig haben, mit unwahren Tatsachen auf Schülerfang zu gehen.
Zumindest von meiner Schule kann ich sagen, dass man sich natürlich um einen engen Kontakt ins Elternhaus bemüht, um sich wirklich gut um die Kinder kümmern zu können und gut informiert zu sein, aber von einer Art KUschelpädagogik mit den Eltern oder auch mit den S. kann ich zumindest hier überhaupt nicht sprechen. Eher sogar im Gegenteil. Ich habe nicht das Gefühl, dass die Schule sich irgendwelchen fragwürdigen Eltern- Meinungen anpasst, um da niemanden zu verärgern. Ich sehe es eher so, dass die Schule ihre Prinzipien sehr hoch hält, auch wenn das dem ein oder anderen Elternhaus nicht passt. Da gilt dann eher die Maxime: Wir haben Regeln, die vorher erläutert worden sind, und wenn die irgendjemandem nicht passen und er damit gar nicht klarkommt, ist er hier falsch.
Aber genau den letzten Punkt sehe ich als sehr wichtig an. Wer an eine Privatschule geht, verdient meistens weniger als im staatlichen System-. Und wer sich trotzdem dauerhaft dort niederlässt, wird dies in erster Linie aus Überzeugung tun. Und das wiederum kann für Schule, Unterricht und Selbstzufriedenheit eigentlich nur positiv sein.