Gibt es zum Referendariat eigentlich grundsätzlich negative Bewertungen oder gibt es Referendare, die die Zeit durchaus als stressig empfanden, aber im Grunde "gut" - weil lernreich?
Wenn man die Beiträge vieler Referendare hier liest, so erhält man - viel mehr ich -, dass das Ref der blanke Horror ist und man auf dem Zahnfleisch läuft. Eine Zeit, die man im geduckten Zustand durchlebt?!
Die Dauer ist wirklich irrelevant. Die Art und Weise wie vollgestopft das Ref letztlich gestaltet ist, ist das worauf es ankommt. Wenn das Ref verkürzt, dafür noch prüfungsintensiver gestaltet wird, könnte man es genau so gut auch über eine längere Zeitspanne laufen lassen. Was auch immer Letzteres für eine Erfahrung bringen sollte. Eine verlängerte Phase des Refs ist in meinen Augen sicher kein Faktor, der aus Referendaren bessere Lehrkräfte macht.
Durchhalten!
Dauer des Referendariats
-
- Moderator
- Beiträge: 9146
- Registriert: 02.02.2008, 15:46:55
- Wohnort: Bayern / StR(RS) / Betreuungslehrer Einsatzrefs, Fachschaftsleiter
Re: Dauer des Referendariats
Wer gut durch's Ref kommt, der meldet sich in so einem Forum wie hier eher selten an, der hat ja kein "Leid & Frust" oder sonstige Probleme. Daher sind die vielen negativen Beiträge nicht repräsentativ. Ich fand das Ref sogar überhaupt nicht stressig - es war nervig, aber ansonsten vollkommen in Ordnung.Fafi hat geschrieben:Gibt es zum Referendariat eigentlich grundsätzlich negative Bewertungen oder gibt es Referendare, die die Zeit durchaus als stressig empfanden, aber im Grunde "gut" - weil lernreich?
-
- Beiträge: 602
- Registriert: 04.09.2010, 22:41:27
- Wohnort: NRW / GyGe / Mathe & Geschichte
Re: Dauer des Referendariats
Nervig ist es, stressig ist es auch, das liegt aber hauptsächlich daran, dass man unter Dauerbeobachtung steht und sehr plötzlich Dinge machen soll, die man noch gar nicht gelernt hat. Allerdings muss man zur Ehrenrettung sagen, dass man sie dann äußerst schnell lernt, weil man sonst am Arsch wäre. ;)
Re: Dauer des Referendariats
Ich fand häufig die Ungleichheit der Ausgangsbedingungen unfair; in meinem Jahrgang gab es solche, die auch zu Spitzenzeiten nie mehr als sechs Wochenstunden eigenverantwortlich in einer sehr kollegial, freundschaftlich und effizient geführten Schule eingesetzt waren - und am anderen Ende der Skala diejenigen, die notgedrungen als Einzelkämpfer in miserabelste Cliquenwirtschaft geraten sind und/oder bis über das erlaubte Maß eigenverantwortlich eingesetzt worden sind („Tja, Herr Jméno, Sie haben nun einmal ein Mangelfach!“ *grummel*). Natürlich können nicht alle Schulen eines Seminars gleichermaßen optimale Startbedingungen bieten - aber so etablieren sich Rahmen, die das Referendariat für einige unnötig und unfair erschweren, insbesondere, wenn die Ausbilder bei all ihren Reffis dasselbe Maß anlegen.
Insofern ist bei guten Voraussetzungen (und an meiner jetzigen Schule sehe ich, wie es eben auch gehen kann) die Dauer des Referendariats tatsächlich zweitrangig. Bei allen aber, die unverschuldet in einer miesen Ausgangslage sitzen, machen sechs Monate mehr oder weniger durchaus eine ganze Menge aus.
Insofern ist bei guten Voraussetzungen (und an meiner jetzigen Schule sehe ich, wie es eben auch gehen kann) die Dauer des Referendariats tatsächlich zweitrangig. Bei allen aber, die unverschuldet in einer miesen Ausgangslage sitzen, machen sechs Monate mehr oder weniger durchaus eine ganze Menge aus.