Habe nie gesagt, dass ich immer nur Texte lesen will. Wie oben schon beschrieben sind meine Möglichkeiten hinsichtlich der Medienvielfalt aber leider recht begrenzt und Texte lesen gehört für mich im Geschichtsunterricht irgendwie dazu, zumal Schüler ja generell auch einfach Lesen lernen sollten. Und was du da zu den Gymnasiasten geschrieben hast, dass die das halt einfach machen, ist zwar vollkommen richtig, es sind dabei aber auch grad die Gymnasiasten, mit denen man andere Dinge als einfach nur Texte lesen wirklich machen kann. Als ich jetzt fast 2 Jahre am Gymnasium, habe ich in jeder Hinsicht deutlich vielfältiger gearbeitet. Ich hatte ein Smartboard und konnte Bilder und Videos zeigen. Wenn man den Schülern freie Schreibaufträge gegeben hat, haben sie was geschrieben und neue Arbeitsformen-/Aufträge brauche man im Großen und Ganzen auch einfach nur mal durchsprechen und gut erklären. Soweit ich das Einschätzen kann, sind ca. 80 % meiner Schüler für eigenständige offene Arbeitsaufträge wenig bis kaum zu gebrauchen, das fängt schon da an, dass die allerwenigsten überhaupt annähernd genügend soziale Kompetenz für eine Gruppenarbeit mitbringen und selbst der von mir zugegebenermaßen sehr erschöpfend gebrauchte Standardarbeitsauftrag "Lies den Textabschnit x auf Seite y und beantworte Frage a,b,c" ist für viele Schüler schon allein von den Arbeitsanweisungen her immer noch eine Herausforderung...MarlboroMan84 hat geschrieben:Immer Text lesen und dazu Arbeitsaufträge ist halt auch nicht der Knaller. Das finden die am Gymnasium auch nicht spannend, aber sie machen es halt.
Nicht umsonst zeigen viele Untersuchungen, dass der gute alte Frontalunterricht äußerst effektiv und somit nach wie vor sehr relevant ist. Neue, abwechslungsreiche und offene Arbeitsformen zwecks Schülermotivierung etc. sind generell eine Bereicherung für die Schule, aber nicht grundsätzlich des Rätsels Lösung, zumal sie in der Regel eben nicht wirklich einfacher sind. Lesen und Schreiben in Form von schriftlichen Arbeitsaufträgen sind natürlich der Graus grad vieler fauler Schüler, die im Unterricht/der Schule nicht viel Sinn sehen. Es sind aber gleichzeitig Tätigkeiten, mit denen sie einigermaßen vertraut sind und grad das ist für Schüler, denen konzentriertes und ergebnisorientiertes Arbeiten schwer fällt und die generell leicht überfordert sind, schon ein großes Plus.