Schulen machtlos gegenüber gesellschaftliche Chaotisierung !

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
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Kajana
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Beitrag von Kajana »

Angesichts der Erziehungsunwilligkeit vieler Eltern bin ich ganz klar für mind. 2 Jahre Kiga-Pflicht, täglich von 8.00 bis 14.00 oder 15.00. Damit hätten wir nicht nur sehr schnell die tägliche Dauerberieselung vieler Kinder per TV und Computer, Ernährungsprobleme und soziale Erziehung vereint, sondern auch die Integration ausländischer Kinder ginge problemloser und wesentlich weniger Sprachprobleme wären in der Schule ein Thema.
Außerdem fehlen nach wie vor genügend flexible Betreuungsplätze für jüngere Kinder, damit erwerbstätige, gut ausgebildete Eltern weiter ihrem Job nachgehen können, wenn sie ein oder mehrere Kind(er) haben.
In der Grundschule sollte täglich eine Stunde Sport und zweimal wöchentlich Musik auf dem Plan stehen. Der positive Einfluss beider Fächer ist erwiesen.
Außerdem würde ich die Aufteilung auf verschiedene Schultypen nach der 4. Klasse abschaffen und es auf später verschieben (ab Kl. 8 ). Damit haben gerade jüngere Kinder die Chance soziale Kompetenzen im Umgang mit anderen zu lernen und zu begreifen, wie hilfreich eine Klassengemeinschaft ist und wie toll, wenn alle zusammenhalten. Gemeinsame Unternehmungen mind. aller zwei Monate (Wandertag, Gruppennachmittag, Lesenacht etc.) fördern diesen Zusammenhalt. Gesetzlich müsste natürlich geregelt werden, dass Eltern ihr Kind nicht dabei rausnehmen dürfen (z.B. muslimische Mädchen).

Man wird nie irgendwem vorschreiben können, ob er Kinder bekommen darf oder nicht, aber man könnte Kinder kriegen mit entsprechenden Angeboten in höheren Bildungsschichten attraktiver machen. Andere Länder haben das ja auch hinbekommen. Und zu DDR-Zeiten sind die Bildungsunterschiede der Eltern in den Klassen kaum aufgefallen, zumindest hat es uns Kinder überhaupt nicht interessiert.

Es ist übrigens oft ein Vorurteil, dass Leute, die offensichtlich aus der "Normalität" heraus fallen, schlecht erzogene und ungebildete Kinder haben. Mir begegnen solche Vorurteile als allein Erziehender ziemlich oft. Es gibt Leute, denen sieht man richtig an, wie sie darauf warten, dass sich meine Jungs daneben benehmen. Nur leider werden sie meistens enttäuscht: meine Jungs haben gelernt zu grüßen, bitte und danke zu sagen und sich nicht zu prügeln, nur weil sie anderer Meinung als ein anderes Kind sind. Und mein Großer hat mit einem Durchschnitt von 1,0 die Bildungsempfehlung für's Gymmi bekommen. :P
Man wird von den ach-so-glücklichen Pseudofamilienmüttern trotzdem gemieden wie die Pest. 8)

Harald

Beitrag von Harald »

Michaela schreibt:
Und ja, es mögen Vorurteile sein, aber mir bestätigt es sich immer wieder, dass ein aboluter Großteil solcher nicht beschulbarer Kinder auch sozial absolut defizitären Familien kommt, die besser kein Kind bekommen hätten, aber stattdessen 5 in die Welt gesetzt haben. Ich finde, HIER müsste man auch ansetzen.
Hm, wie willst Du denn das machen :?:

evdg
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Beitrag von evdg »

ch finde, HIER müsste man auch ansetzen. Nicht ständig nach neuen finanziellen Zuwendungsmöglichkeiten für jene Schichten suchen, sondern Erleichterungen für Akademiker, die kinderwillig sind, schaffen.


>>achso, du meinst, das geld sollte besser gezielt an dich fließen als an aso-familien.dann kannst du dir mit dem geld ne kinderbetreuung leisten und als hochschulabsolventin deiner selbstverwirklichung nachgehen. loggo. ick versteh dir. man will ja nich nur "karriere" , nen "2 kinder" , sondern auch als frau heute noch die selbstwirklichung im beruf, odre nennt man das heute job?
__________
evdg=Einer von den Guten

Freidenker
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Beitrag von Freidenker »

Guten Tag !
Ihr habt alle in den meisten Punkten Recht !

Mir geht es jedenfalls immer mehr auf den Senkel, wenn Diäten- und Übergangsgeldabzocker (=Anderer Begriff für Schul- und Kultusminister) für die Schule verordnen, dass sie in Zukunft zusätzlich "für dieses und jenes und dann noch dieses dazu" zuständig sein müsse.-Selbstverständlich auf Kosten der Kulturtechniken und Lerninhalte.

Ich denke, es wird allerhöchste Zeit, dass die Lehrerschaft die verantwortlichen Politiker wie kleine Kinder betrachten und denen ein kräftiges "Nein !" entgegenschmettern, wenn wieder mal "Furzkonzepte" umgesetzt werden sollen.

Auch Politiker bedürfen einer konsequenten Erziehung und ab und zu das Wort "Nein!", sonnst verhalten sie sich wie der og.
Junge im Supermarkt. :twisted:
Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

Gandalf
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Beitrag von Gandalf »

Die von den 1968ern so oft gescholtenen "Sekundärtugenden" müssen wieder gestärkt werden, nur so kann man den Niedergang bremsen.

Vergleicht man die Leistungen der Schulen und Schüler vor und nach 1968, muss man anerkennen, dass früher mit Disziplin und Leistungswillen mehr erreicht wurde als unter "laissez faire".

Francisca
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Beitrag von Francisca »

Hierzu fällt mir eine kleine Anekdote ein, die angeblich einem Freund einer Freundin passiert ist, in Wirklichkeit (wie die meisten solcher Geschichten) wohl frei erfunden ist.

Dieser Freund stand also am Supermarkt an der Kasse an und hinter ihm eine junge Mutter mit kleinem Sohn. Dem Kleinen ging es wohl nicht schnell genug, denn er schubste immer wieder den Einkaufswagen seiner Mutter nach vorne und rammte diesen dabei dem Freund meiner Freundin in die Hacken. Der junge Mann sprach daraufhin die Mutter an und bat sie, ihrem Sohn doch Einhalt zu gebieten, da der Kleine ihm dadurch wehtue. Die Mutter lehnte eine Zurechtweisung ihres Kindes mit der Begründung ab, ihr Sohn werde schließlich antiautoritär erzogen. Daraufhin nahm der Mann ein Glas Honig aus seinem Einkaufswagen, schraubte es auf, goss es der Mutter über den Kopf und sagte: „Antiautoritär erzogen? Das bin ich auch.“

Phil
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Beitrag von Phil »

Gandalf hat geschrieben:Die von den 1968ern so oft gescholtenen "Sekundärtugenden" müssen wieder gestärkt werden, nur so kann man den Niedergang bremsen.

Vergleicht man die Leistungen der Schulen und Schüler vor und nach 1968, muss man anerkennen, dass früher mit Disziplin und Leistungswillen mehr erreicht wurde als unter "laissez faire".
Vollkommen richtig, und auch nicht durch ("naja, aber alles war doch auch nicht verkehrt, etc") zu relativieren. Aber einen großen Teil des Schuhs haben sich die Pädagogen "dieser" Zeit selbst anzuziehen. Sie haben lauthals nach all den Auswüchsen der letzten Jahre gerufen und bekommen jetzt die Quittung. Bezahlen dürfen sie aber letztlich alle noch tätigen und v.a. die angehenden/ Junglehrer. So manchem Regenbogen-Aufnäher-Idioten wünsche ich es aus tiefsten Herzen, dass er doch noch bitte die tollen "Ideen" der 68er persönlich erleben darf, in Form von einer ordentlichen Tracht Prügel. Das mag primitiv sein, aber genau das wollte man ja: ein buntes Multikulti-Drucheinander, wo jeder tun und lassen kann was er will. Erschreckenderweise ist dieses Denken noch immer weit verbreitet, bzw. sind einige gar der Meinung, dass die antiautoritären Methoden evtl noch zu eingeschränkt waren.

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