Wie Frieden mit der Ref-Zeit schließen?

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
Krambambuli
Beiträge: 47
Registriert: 11.08.2013, 18:33:58

Re: Wie Frieden mit der Ref-Zeit schließen?

Beitrag von Krambambuli »

Die Zeit heilt alle Wunden... ;-) Ich hatte auch eine schlimme Zeit, 1,5 Jahre Hölle und zurück. Es gab ein paar nette Mentoren und eine von den beiden Fachleiterinnen war super, aber davon abgesehen waren ein paar echt heftige Leute dabei.

Sowohl unter Fachleitern, als auch unter Mentoren und Lehrern gibt es leider immer wieder Menschen, die ihre Machtposition ausnutzen und ihr eigenes Selbstwertgefühl daran aufpolieren, über andere (und ihre Leistungen) bestimmen zu dürfen. Fand ich im Ref schon schlimm, sehe ich auch heute leider immer mal wieder bei Kollegen.

Irgendwann ist mir klar geworden, dass - nicht immer - aber oft nichts anderes als das dahintersteckt. Deshalb war es dann irgendwann nicht mehr schlimm und ich konnte über manches nur noch den Kopf schütteln.

Ich bin direkt nach dem Ref an meine Wunsch-Schule gekommen, hatte dort super Kollegen und wurde vom ersten Tag an auf Augenhöhe und als vollwertige Lehrerin betrachtet - das hat geholfen.

Gib dir selber vielleicht einfach ein bisschen Zeit - das wird dann schon wieder.
Alles Gute für deine Zukunft!

DrJones
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Registriert: 27.12.2017, 11:25:45

Re: Wie Frieden mit der Ref-Zeit schließen?

Beitrag von DrJones »

"Deine Zusammenfassung ist wieder mal ein gutes Beispiel dafür, wie das Referendariat einen Menschen nicht ausbildet, sondern kaputt macht."


Was für ein Satz ! Was für ein Satz ! Perfekt, Makellos, Vollkommen. Treffsicherer wurde die unter dem Namen Referendariat ablaufende Perversion niemals besser in Worte gekleidet.

Delilah
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Registriert: 21.11.2019, 20:34:32

Re: Wie Frieden mit der Ref-Zeit schließen?

Beitrag von Delilah »

Ich kann nur sagen, dass ich nach jeder Prüfung erst mal in ein Loch der schlechten Laune falle und Zeit brauche.

Das mag absolut paradox klingen und rational wollte ich mich auch über mein (gut) bestandenes Ref freuen, aber mir gings danach auch erst mal schlecht. Inzwischen weiß ich, dass es gar nicht unüblich ist, dass es einem nach dem Abfallen von Stress erst mal nicht gut geht. Ich habe damit Frieden geschlossen und gebe mir inzwischen einfach die Zeit.

Und auch ich hatte nach dem Staatsexamen den starken Wunsch an eine andere Schule zu kommen, an der ich Kollegin bin und nicht die bisherige Referendarin. Denn natürlich ist es schwer von einem Tag auf den anderen die Rollen zu tauschen. Ich hatte ebenfalls eine sehr ehrgeizige Mentorin, was es eben mit sich brachte, dass ich unter ständiger Beobachtung und Bewertung stand - zumindest an mir zehrt das generell, auch wenn das natürlich einfach Bestandteil des Refs ist. Auch danach konnte ich es nicht spontan ablegen mich ständig beobachtet zu fühlen, das brauchte einfach Zeit.

Komischerweise war es mit den Fachleiterinnen ganz anders, da war ab bestandener Prüfung ein kollegial-freundschaftliches Verhältnis entstanden.

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