Liebe Forengemeinde,
ich schildere meine Erfahrungen mal zur Kritik im Referendariat. Ich erhebe keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Leider kann ich wenig Positives berichten. Die Kritik, die ich bisher bekommen habe, ist zu > 50 % unbrauchbar.
Sie verliert sich in Allgemeinplätzen ("Sie müssen die Schüler mehr motivieren"), auf Nachfragen kommt auch nicht mehr. Sie bietet keine Alternativen an ("Das war schlecht!" - "Wie kann ich es besser machen?" - "Äääh"). Teilweise wurden auch schon frei erfundene Sachverhalte kritisiert.
Lediglich von einem (!) Lehrer, bei dem ich mal hospitiert habe, habe ich wertvolle Tipps bekommen. Leider betreut er normalerweise keine Referendare. Die Hospitation war eine Ausnahme. Er hat mir beiläufig auch erzählt, dass an unserer Schuler schon zu Beginn des Referendariats "Leistungstendenzen" festgelegt würden und er sich lieber aus der Ausbildung heraushalte.
In einer Woche habe ich meine erste Lehrprobe. Wenn die nicht akzeptabel ausfällt, werde ich versuchen, die Schule zu wechseln oder das Ref unterbrechen und später woanders fortzusetzen.
Viele Grüße
Der Bembel
Kritik
Re: Kritik
Hallo,
ich kann das nicht bestätigen.
Ich habe 5 von meinen 10 Unterrichtsbesuchen in NRW absolviert und habe in den meisten Fällen sehr konstruktive Kritik bekommen. Auch konkrete Entwicklungsaufträge. Es wurde immer darüber gesprochen, wie man die Stunde an einzelnen Stellen anders hätte laufen lassen können.
Ich bestreite nicht, dass es schwarze Schafe gibt, aber auch eine Nachbesprechung muss interaktiv sein.
VG
Kiggie
ich kann das nicht bestätigen.
Ich habe 5 von meinen 10 Unterrichtsbesuchen in NRW absolviert und habe in den meisten Fällen sehr konstruktive Kritik bekommen. Auch konkrete Entwicklungsaufträge. Es wurde immer darüber gesprochen, wie man die Stunde an einzelnen Stellen anders hätte laufen lassen können.
Ich bestreite nicht, dass es schwarze Schafe gibt, aber auch eine Nachbesprechung muss interaktiv sein.
VG
Kiggie
Re: Kritik
Und was ist dein Anliegen?der_bembel hat geschrieben:Liebe Forengemeinde,
ich schildere meine Erfahrungen mal zur Kritik im Referendariat. Ich erhebe keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Leider kann ich wenig Positives berichten. Die Kritik, die ich bisher bekommen habe, ist zu > 50 % unbrauchbar.
Sie verliert sich in Allgemeinplätzen ("Sie müssen die Schüler mehr motivieren"), auf Nachfragen kommt auch nicht mehr. Sie bietet keine Alternativen an ("Das war schlecht!" - "Wie kann ich es besser machen?" - "Äääh"). Teilweise wurden auch schon frei erfundene Sachverhalte kritisiert.
Lediglich von einem (!) Lehrer, bei dem ich mal hospitiert habe, habe ich wertvolle Tipps bekommen. Leider betreut er normalerweise keine Referendare. Die Hospitation war eine Ausnahme. Er hat mir beiläufig auch erzählt, dass an unserer Schuler schon zu Beginn des Referendariats "Leistungstendenzen" festgelegt würden und er sich lieber aus der Ausbildung heraushalte.
In einer Woche habe ich meine erste Lehrprobe. Wenn die nicht akzeptabel ausfällt, werde ich versuchen, die Schule zu wechseln oder das Ref unterbrechen und später woanders fortzusetzen.
Viele Grüße
Der Bembel
Nur mal Frust loswerden?
Oder hast du konkrete Fragen?
Wäre hilfreich, wenn du dein Bundesland und deine Schulart im Profil angeben würdest!
Re: Kritik
"sie müssen die schüler mehr motivieren" ist ein sehr wichtiger und sehr konkreter tipp. wie du das genau machst, kann dir keiner vorturnen, da du nicht der vorturner bist, und das hochgradig individuell ist. was es dazu allgemein zu sagen gibt, hast du im studium bestimmt gelernt. falls nicht, kannst du es dir als akademiker selbst anlesen (intrinsisch, extrinsisch, knditionierung, loben, beziehung blablubb, alles richtig, alles wichtig).
demnach: überleg dir konkrete motivierende dinge und setz die um, wenigstens ein paar wochen lang. dann schau, was sich verändert hat und lass dir dazu rückmeldung geben. *du* musst lernen und arbeiten, das kann dir keiner abnehmen. unterrichten funktioniert nicht nach kochbuchanleitung, die dir einer vorbetet, und du betest das dann nach.
demnach: überleg dir konkrete motivierende dinge und setz die um, wenigstens ein paar wochen lang. dann schau, was sich verändert hat und lass dir dazu rückmeldung geben. *du* musst lernen und arbeiten, das kann dir keiner abnehmen. unterrichten funktioniert nicht nach kochbuchanleitung, die dir einer vorbetet, und du betest das dann nach.
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- Beiträge: 6
- Registriert: 12.01.2018, 22:54:42
Re: Kritik
Danke für Eure Antworten.
Bundesland ist Bayern, Schulart Gymnasium.
@ Kecks: Der Punkt mit der Motivation ist vielleicht noch diskutabel, der Rest aber inakzeptabel.
Heute hatte ich meine Lehrprobe. Wider Erwarten bzw. erwartungsgemäß kam nach einer soliden Stunde eine vernichtende Note heraus. Details kann ich nicht nennen. Nur so viel: Ich war ca. 30 Sekunden früher fertig, fast alle Schüler haben gut mitgemacht, ich hatte eine nachvollziehbare Struktur.
Was rauskam war eine "Gnaden-Vier". Die Kritik war zum Großteil wieder an den Haaren herbeigezogen.
Mit einer guten 3 hätte ich vielleicht noch leben können, aber mit einer Fast-Fünf?!
Ich werde jetzt am Wochenende in Ruhe überlegen, wie ich weiter vorgehen werde. Nächste Woche werde ich einen Anwalt aufsuchen und mich beraten lassen. Ggf. werde ich auch eine Dienstaufsichtsbeschwerde über meinen "Betreuungslehrer" einreichen.
Unstrittig ist, dass ein Schul- und Seminarwechsel unumgänglich ist. Hat jemand von euch damit Erfahrungen? Ggf. auch im Bundesland Bayern?
Bundesland ist Bayern, Schulart Gymnasium.
@ Kecks: Der Punkt mit der Motivation ist vielleicht noch diskutabel, der Rest aber inakzeptabel.
Heute hatte ich meine Lehrprobe. Wider Erwarten bzw. erwartungsgemäß kam nach einer soliden Stunde eine vernichtende Note heraus. Details kann ich nicht nennen. Nur so viel: Ich war ca. 30 Sekunden früher fertig, fast alle Schüler haben gut mitgemacht, ich hatte eine nachvollziehbare Struktur.
Was rauskam war eine "Gnaden-Vier". Die Kritik war zum Großteil wieder an den Haaren herbeigezogen.
Mit einer guten 3 hätte ich vielleicht noch leben können, aber mit einer Fast-Fünf?!
Ich werde jetzt am Wochenende in Ruhe überlegen, wie ich weiter vorgehen werde. Nächste Woche werde ich einen Anwalt aufsuchen und mich beraten lassen. Ggf. werde ich auch eine Dienstaufsichtsbeschwerde über meinen "Betreuungslehrer" einreichen.
Unstrittig ist, dass ein Schul- und Seminarwechsel unumgänglich ist. Hat jemand von euch damit Erfahrungen? Ggf. auch im Bundesland Bayern?
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- Beiträge: 657
- Registriert: 03.01.2015, 13:59:37
Re: Kritik
Du scheinst mir hier etwas schnell zu eskalieren - hast du mal mit dem Seminar, mit dem Schulleiter oder den Betreuern / Ausbildungskoordinator von dir darüber gesprochen?
Inwiefern hier eine Dienstpflicht verletzt wurde, ist mir etwas schleierhaft.
Inwiefern hier eine Dienstpflicht verletzt wurde, ist mir etwas schleierhaft.
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- Beiträge: 375
- Registriert: 14.07.2008, 14:30:11
- Wohnort: Lehrer im Gemeinsamen Unterricht (Grundschule NRW)
Re: Kritik
„Ggf. werde ich auch eine Dienstaufsichtsbeschwerde über meinen "Betreuungslehrer" einreichen.“
Gleich mal einen Bookmark setzen, das hier verspricht Spaß M Wochenende...
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