Abbruch des Refs Ende Oktober

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
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*Sissy*
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Re: Abbruch des Refs Ende Oktober

Beitrag von *Sissy* »

Im Geschäftsleben ein wahrer Spruch: "Man sieht sich immer 2-Mal im Leben."
Verabschiede Dich ordentlich. Weder Deine Kollegen (die Dein Blaumachen auffangen müssen), noch die Schüler können was für das System Referendariat und Deine Schwierigkeiten damit. Benimm Dich wie ein Erwachsener und mache einen sauberen Abschluss, indem Du so arbeitet, dass Dir keiner nachher etwas vorwerfen kann. Alles andere ist kindisch und unangemessen.

Viel Erfolg mit Deinem neuen Job. Und es ist tatsächlich so: Auch da bist Du erstmal ganz unten am Ende der Nahrungskette und wirst reichlich "Dreck" fressen müssen.

Nedyar
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Re: Abbruch des Refs Ende Oktober

Beitrag von Nedyar »

Vielleicht nochmal ne Erfahrung von nem Abbrecher:
Ich war durchaus auch unzufrieden mit der Gesamtsituation und habe das Ref abgebrochen und direkt eine andere Anstellung angetreten. Ich habe den Arbeitsplatz "sauber" hinterlassen, war auch nochmal zu einem Abschlussgespräch bei der Schulleitung.

Und heute fühlt sich das super an. Ich glaube, wenn ich am Ende noch "Ärger" heraufbeschworen hätte, würde ich mich heute ärgern. Man erreicht damit nichts, es bringt nichts, du ärgerst dich nur. Erfülle die Anforderungen (musst ja auch nicht zu viel machen) und mache nen sauberes Strich. Übermäßiges Engagement muss natürlich nicht mehr sein, aber die Kids sollten nicht darunter leiden.

Ich würde sagen ein sachlicher sauberer Abgang tut dir selbst nachher am besten, um damit abzuschließen (War bei mir so!)

Jméno
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Re: Abbruch des Refs Ende Oktober

Beitrag von Jméno »

Ich möchte mich da meinen Vorrednern durchaus anschließen.

Du hast Probleme mit dem System „Referendariat“; du hattest möglicherweise – ich war da jetzt zu faul, andere Diskussionsstränge aufzusuchen – auch Pech mit deiner Schule. Das mag alles ebenso unschön wie auch vielen von uns bekannt und nachvollziehbar sein, aber eines scheinst du ja nicht gehabt zu haben: Pech mit deinen Schülern. Und an genau die solltest du ein allerletztes Mal denken, denn mit nahezu all deinen geäußerten Ideen würdest du ihnen schaden. Völlig gleich, ob ihr Unterricht ausfällt und ihnen Lücken beschert oder ob du ihnen Noten „schenkst“ – das freut sie vielleicht kurzfristig, sorgt aber spätestens im nächsten Schuljahr für falsche Erwartungshaltungen, Stress und ganz viel Frust.

Natürlich kannst du all das tun – aber du strafst dann eben diejenigen, die für deine Lage nichts können. Du lässt Frust an Unschuldigen aus, „trittst nach unten“ und erfüllst damit genau die Rollenklischees, die hier im Forum immer den schlimmsten Ausbildern vorgeworfen werden.
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Illi-Noize
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Re: Abbruch des Refs Ende Oktober

Beitrag von Illi-Noize »

philliboy hat geschrieben:und daher auch nicht mehr wie ein dummer Lehrerschüler-Azubi behandelt werde.
Was ist denn ein Referendar sonst Deiner Meinung nach? Er ist blutiger Anfänger, womit der Begriff "Azubi" eigentlich sehr gut passt.

Phaon
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Re: Abbruch des Refs Ende Oktober

Beitrag von Phaon »

Naja, normalerweise erlangt man die Zugangsberechtigung für das Referendariat erst nach einem fünfjährigen Universitätsstudium (wenn diese Zugangsvoraussetzung nicht gerade wieder nach Lust und Laune außer Kraft gesetzt wird, Stichwort "Quereinstieg"). Referendare als "Azubis" zu bezeichnen, halte ich daher für sehr fragwürdig und in gewissem Maße auch herabwürdigend. Wer sein Referendariat beginnt, ist bereits ein fertiger, hochqualifizierter Akademiker mit abgeschlossenem Studium und sollte daher auch als solcher behandelt werden.

Die Behauptung, als Referendar sei man "blutiger Anfänger", ist gleichbedeutend mit der Aussage, dass das Studium im Grunde wertlos sei. Damit wird die allgemeine Kritik an der "Lehrerausbildung" vollständig bestätigt.

Jméno
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Re: Abbruch des Refs Ende Oktober

Beitrag von Jméno »

Phaon hat geschrieben:Die Behauptung, als Referendar sei man "blutiger Anfänger", ist gleichbedeutend mit der Aussage, dass das Studium im Grunde wertlos sei. Damit wird die allgemeine Kritik an der "Lehrerausbildung" vollständig bestätigt.
Durch die Trennung von Theorie und Praxis in zwei räumlich und zeitlich getrennte Blöcke ist man als Referendar – mindestens zu Beginn des Refs – tatsächlich blutiger Anfänger.
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Fränzy
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Re: Abbruch des Refs Ende Oktober

Beitrag von Fränzy »

Vielleicht kann man den Ref eher als Trainee bezeichnen.
שָׁלוֹם

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