Fehlhafter Unterricht

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
achherrjeh
Beiträge: 8
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Fehlhafter Unterricht

Beitrag von achherrjeh »

Liebe Foranten,

neulich habe ich einen fehlerhaften Text im Fremdsprachenunterricht an die Schüler verteilt. Da waren ein paar sachliche Kracher drin.... auhauaha!!

Fühle mich wie der letzte Depp und überlege, ob ich nicht lieber Parkplatzlinienmaler werden soll (wobei, wenn ich mir meine Tafelbilder so ansehe, sollte ich das vielleicht auch lassen...).

Ist euch das auch schonmal passiert? Wie seid ihr damit umgegangen? Freu mich über eure Erfahrungen und Kommentare!

DANKE!

Schneckle

Beitrag von Schneckle »

Ich würde sagen: Meine Güte, passiert halt! Natürlich sollte man die Texte vorher durchlesen, aber dafür ist es jetzt zu spät ;)

Ich würde der Klasse ganz klar sagen, dass dir der Fehler unterlaufen ist und das Ganze richtigstellen (nicht à la "ich wollte euch testen").

Lehrer sind auch nur Menschen!

LG, SCHNECKLE

Dickie
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Beitrag von Dickie »

ja, mir ist sowas auch schon passiert, als ich mit den kindern das auge durchgenommen habe. da habe ich schlicht 2 sachen vertauscht. und das auf dem arbeitsblatt, was die kinder bekommen haben. als ich es gemerkt habe, habe ich den kindern gesagt, dass ich einen fehler gemacht habe und die blätter deshalb nochmal einsammeln muss. das hab ich dann gemacht und den fehler verbessert und damit wars für die kinder dann auch erledigt. das kann mal passieren, sollte aber nicht unbedingt, wenn du eine lehrprobe hast. alles gute!

chaosin
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Beitrag von chaosin »

Hi!

Ich kann es nur noch unterstreichen: Jeder macht Fehler und zugeben ist besser als so zu tun, unfehlbar zu sein. Außerdem merken die meisten Schüler, zumindest in der Sekudarstufe ziemlich schnell, wenn jemand sein Unwissen überspielen will. Ich habe schon während meiner Refzeit gute Erfahrungen damit gemacht, gemeinsam mit den Schülern über die richtige Lösung oder die Antwort auf eine Frage nachzudenken.

Wichtig ist, authentisch zu bleiben.

Lg und weiterhin alles Gute!

Kuckum
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Registriert: 18.06.2006, 16:51:05

Beitrag von Kuckum »

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Zuletzt geändert von Kuckum am 31.10.2006, 15:29:35, insgesamt 1-mal geändert.

chaosin
Beiträge: 102
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Beitrag von chaosin »

Ja, aber es sollte natürlich selbstverständlich sein, dass das eine Ausnahme bleibt. Wenn (einige) ältere Schüler merken, dass man fachlich unsicher bzw. sogar inkompetent ist, dann ist dies oft der berühmte wunde Punkt, den sie sich merken.
(Aber leider kann man das Problem, fachlich nur mittelmäßig zu sein in den Fächern, die man fachfremd unterrichten muss, nicht mal eben schnell beseitigen. Da hilft nur gute Vorbereitung auf die grad anfallende Stunde bzw. UE.)

Eine größere Gefahr ist allerdings die Tatsache, dass unsere Schüler oft zu autoritätsgläubig sind (was das Fachliche betrifft, nicht das Verhalten!). Hier darf man erst gar nicht aus falscher Scham so tun, als wäre das, was der/die Lehrer/in gerade gesagt hat um jeden Preis richtig, denn bei den Schülern bleibt es oft hängen und spätere Richtigstellungen können dieses falsche Wissen oft nicht mehr beseitigen.
Also auch um der Schüler Willen: Ehrlich bleiben - und übrigens ist es noch keine persönliche Schwäche, mal einen fachlichen Fehler zuzugeben, der wahrscheinlich auch noch durch Flüchtigkeit entstanden ist.
So long

karink532

Beitrag von karink532 »

Letzterem würde ich zustimmen.

Jeder kann mal nen Fehler machen, aber der Job des Lehrers besteht eben darin, anderen korrekte Sachverhalte beizubringen. Wenn Unterricht immer wieder fehlerhaft ist, ist das nicht in Ordnung und sowas kann man auch nicht mit tollen Phrasen à la "dialogisches Lernen ist doch tol!" schönreden...

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